Wo sich deine Talente mit
den Bedürfnissen der Welt kreuzen,
dort liegt deine Berufung.
Aristoteles
"Wer Kraft und Glaube hat, einen ganzen Berg zu versetzen,
der braucht zugleich einen Geist, der so weit und ruhig wie ein Ozean ist"
frei nach einem Chinesischem Sinnspruch
Das Geheimnis des Erfolges liegt darin,
für die Gelegenheit bereit zu sein,
wenn sie kommt.

Benjamin Disraeli zugeschrieben

traumblind von knallharter Wirklichkeit geweckt

In manchen Seelen wohnt so tief die Kindheit,
dass sie den Zauber niemals ganz durchbrechen,
sie leben hin in traumgefüllter Blindheit
und lernen nie des Tages Sprache sprechen.

Weh ihnen, wenn ein Unheil sie erschreckt
und plötzlich hell zur Wirklichkeit erweckt!
Aus Traum gescheucht und kindlichem Vertrauen
starren sie hilflos in des Lebens Grauen.

Ich weiß von solchen, die der Krieg erst weckte,
da sie des Lebens Mitte überschritten,be
und die seither am Leben wie erschreckte
Traumwandler zitternd und geängstigt litten.

Es scheint: in diesen Hoffnungslosen sucht
die Menschheit ihrer blutgetränkten Erden,
sucht ihrer Grausamkeit und Seelenflucht
erschauernd und beschämt bewusst zu werden.

Hermann Hesse
Ich liebe dich, du Seele, die da irrt
im Tal des Lebens nach dem rechten Glücke,
ich lieb dich, die manch ein Wahn verwirrt,
der manch ein Traum zerbrach in Staub und Stücke.

Ich liebe deine armen wunden Schwingen,
die ungestoßen in mir möchten wohnen;
ich möchte dich mit Güte ganz durchdringen,
ich möchte dich in allen Tiefen schonen.
Christian Morgenstern
Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist,
kommt ihm vieles entgegen
Johann Wolfgang von Goethe
Wahre Liebe ist immer produktiv.
Rudolf Steiner

GA 266/1, Seite 399















Ich bin nicht ich!
Ich bin JENER,
der an meiner Seite geht, ohne dass ich IHN erblicke,
den ich oft besuche,
und den ich oft vergesse.
JENER, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
der sanftmütig verzeiht, wenn ich hasse,
der umherschweift, wo ich nicht bin,
der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.

Juan Ramon Jimenez, span. Nobelpreisträger für Literatur
Das emotionale Zulassen der Wahrheit ist die unabdingbare Voraussetzung der Heilung ist. Der Mensch kann auf Dauer, auch körperlich, nur im Bewusstsein seiner Wahrheit funktionieren. Die traditionelle Moral, die destruktiven Interpretationen von Religionen, die Demütigungen in der Erziehung, erschweren diese Erfahrung und verhindern das Wagnis. Die pharmazeutische Industrie profitiert zweifellos von unserer Verzagtheit und Blindheit. Aber uns wurde nur ein einziges Leben geschenkt und ein einziger Körper, der sich nicht zum Narren halten lässt und der unbedingt darauf besteht, nicht von uns betrogen zu werden.
Alice Miller
Liebe ist eine Aktivität und kein passiver Affekt.
Sie ist etwas, das man in sich entwickelt,
nicht etwas, dem man verfällt.
Erich Fromm
Die Vögel vollführen am Himmel
die Kreise ihrer Freiheit.
Wie lernen sie dies?
Sie stürzen aus dem Nest,
und nur wenn sie herabstürzen,
öffnen sich ihre Flügel.

Rumi
„Die Natur macht aus dem Menschen bloß ein Naturwesen;
Die Gesellschaft ein gesetzmäßig handelndes;
ein freies Wesen kann er nur selbst aus sich machen.“
Rudolf Steiner

Derjenige,
der die Engel und Teufel nicht gesehen hat
in den Wundern und Widerwärtigkeiten des Lebens,
dessen Herz bleibt ohne Erkenntnis
und dessen Seele ohne Verständnis

Khalil Gibran

Rückschau

Ein großes Staunen hat mein Herz bewogen.
Ich überschaue - wie das Kind im Sand
sein Burgenspiel - mein ganzes Schicksalsland:
die Wege, Gänge, die ich hingezogen ...

Die Menschen, die in Näh und weiter Ferne
der Völker Wesenheiten mir enthüllt,
die Geisteslicht und Dämonsmacht erfüllt ...
Ich suchte in Verworfnen noch die Sterne.
O welche Unrast war und welche Not!
An jeder Biegung lauerten Gefahren.
Jetzt fühl ich in den Lebensstationen
die Weltenrhythmen - und in jedem Tod
sich die geheimen Engel offenbaren.
Im Menschensein erklingen die Aeonen.

Paul Bühler

Erweise dich als Schale und nicht als Kanal!

Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter. Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen, und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zur See. Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen und dann ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle; wenn nicht, schone dich.
Bernhard von Clairvaux
Vieles erfahren haben,
heißt noch nicht,
Erfahrung besitzen.
Marie von Ebner-Eschenbach
Sieh, das ist Lebenskunst:
Vom schweren Wahn des Lebens sich befrein,
fein hinzulächeln übers große Muß.
Christian Morgenstern
"Wird die Liebe in der Seele geboren, dann wird der Mensch
auch in der Außenwelt die schaffende Liebe sehen können."
Rudolf Steiner

"Hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Mensch geglaubt, nur durch Kampf zur Vollkommenheit vorzudringen und dadurch den Kampf zum großen Weltgesetz gemacht, so müßte er jetzt lernen, das in seiner Seele auszubilden, was das Gegenteil des Kampfes ist: die Liebe, welche das Glück und das Wohlergehen des einzelnen nicht trennen kann von dem Glück und dem Wohlergehen des anderen; welche in dem anderen nicht denjenigen sieht, auf dessen Kosten man vorwärtskommen kann, sondern denjenigen, dem man helfen muß. Wird die Liebe in der Seele geboren, dann wird der Mensch auch in der Außenwelt die schaffende Liebe sehen können."
Berlin, 29. September 1904 (GA 53)
Leis auf zarten Füßen naht es,
vor dem Schlafen wie ein Fächeln:
Horch, o Seele, meines Rates,
laß dir Glück und Tröstung lächeln -:
Die in Liebe dir verbunden,
werden immer um dich bleiben,
werden klein und große Runden
treugesellt mit dir beschreiben.
Und sie werden an dir bauen,
unverwandt, wie du an ihnen, -
und, erwacht zu Einem Schauen,
werdet ihr wetteifernd dienen!

Christian Morgenstern
"Und wenn ich Ihnen noch eines sagen soll, so ist es dies: Glauben Sie nicht, daß der, welcher Sie zu trösten versucht, mühelos unter den einfachen und stillen Worten lebt, die Ihnen manchmal wohltun. Sein Leben hat viel Mühsal und Traurigkeit und bleibt weit hinter Ihnen zurück. Wäre es aber anders, so hätte er jene Worte nie finden können.
Ihr:
Rainer Maria Rilke "
Alles Lernen ist nur
das Wegräumen von Ballast,
bis etwas übrig bleibt wie
eine leuchtende innere Stille.
Bis du merkst, dass du
selbst der Ursprung
von Frieden und Liebe
bist.

Sokrates

Lebensvolle Vernunft und klar stehender Verstand


„Die Gottheit aber ist wirksam im Lebendigen, aber nicht im Toten; sie ist im Werdenden und sich Verwandelnden, aber nicht im Gewordenen und Erstarrten. Deshalb hat auch die Vernunft in ihrer Tendenz zum Göttlichen es nur mit dem Werdenden, Lebendigen zu tun; der Verstand mit dem Gewordenen, Erstarrten, daß er es nutze.“
Goethe zu Eckermann

Problemstellung


Die im Leben immanent anwesende Weisheit stellt den Menschen an jene Stelle seines Einzellebens, an dem der Mensch seine individuellen Probleme lösen kann. Allerdings leben und wesen in seinen Problemen nicht nur seine eigenen - auch die ungelösten Probleme der ganzen Menschheit.
Johann Wolfgang Busch
„Wenn man einen hohen Berg bestiegen hat,
stellt man fest, dass es noch viele andere
Berge zu besteigen gibt.“
Nelson Mandela
"Wir müssen begrenzte Fehlschläge akzeptieren,
aber wir dürfen niemals die grenzenlose Hoffnung verlieren."
Martin Luther King jr.
Tu soviel Gutes, wie Du kannst, und mache so wenig Gerede wie nur möglich darüber.

Charles Dickens

Das absolute Nichts

Gäbe es ein absolutes Nichts, so gäbe es darin absolut nichts, nicht einmal ein absolutes Nichts.
Das ist der Grund dafür, dass es ein absolutes Nichts nicht geben kann.


Johann Wolfgang Busch

Verschlossenheit und Weltoffenheit

Der sich artikulierende Mensch gibt Aufschluss über die Welt und zugleich über sich selbst. Je mehr er sich von der ungetrennten Einheit der Welt abschließt, umso unbewusster ist er und umso mehr spricht er nur von sich selbst. Je verbundener er dem Ganzen der Welt ist, umso bewusster ist er und umso mehr hat er auch über die Welt mitzuteilen.
Das Paradoxe hierbei ist: Je mehr er sich nur in sich selbst zurückzieht, umso mehr verliert er sich. Je mehr er bereit ist Teil der ganzen Welt zu sein, umso mehr findet er sich.
Und das kann nicht dogmatisch aufgefasst werden wenn man bedenkt, dass Weltoffenheit oder Weltverschlossenheit in erster Linie der innere Seinszustand des Menschen selbst ist, mit dem er der Welt gegenübertritt, mit dem er eben Teil dieses Weltganzen ist.


Johann Wolfgang Busch

Lebensweg

Verurteile keinen. Denn wisse: Der, den du verurteilst, geht seinen Lebensweg nicht nur für sich selbst - er geht ihn auch für dich.

Johann Wolfgang Busch

Bis zum anderen Ufer

In der Zeit aller Zeiten und im Augenblick aller Augenblicke,
da erwachte der lebendige Mensch, und er sprach:
"Ich bin keines der toten und starren Bilder der Welt,
Ich bin eins mit dem seienden Wunderurgrund der Welt,
der lebenatmend alles Dasein durchströmt.
Bruder, der du noch irrend, noch tastend das Leben suchst,
ich will dich tragen, wo du nicht lerntest schon selber zu gehen,
ich will dich begleiten wo dein Weg steil und gefahrenvoll ist,
ich werde bei dir sein bis du das andere Ufer erreichst!"


Johann Wolfgang Busch

Im Garten der Zeit

Im Garten der Zeit sah ich dein Gesicht,
wo Wege sich winden zum Lebensbaum
und deine Schritte vom Tal ins Licht
der Berge führen im Lebenstraum -
reich' ich dir die Hand.

Wo in dem Schatten der Weltenzeit
sich Wege begegnen im Lebenswald,
und Spuren führen durch Jung und Alt,
zur stillen Lichtung der Ewigkeit -
reich' ich dir die Hand.

Im Garten der Zeit sah ich dein Gesicht,
wo der Himmel die Erde so sanft berührt,
wo am Toten ersteht unser Lebenslicht,
und Liebe vom Irrtum zur Wahrheit führt -
reich' ich dir die Hand.

Wenn ich dich einst finde im Weltenlicht,
wo Geist, sich erkennend, im Leben webt,
ersteht mir von neuem dein Angesicht,
wo neu, immer neu die Gestalt sich hebt -
'reich ich dir die Hand.

Im Garten der Zeit seh ich dein Gesicht,
wo Menschen vom Abbild der Welt befreit,
die Erde erheben zum Sternenlicht,
und Zeit selbst sich wandelt zur Ewigkeit -
reich' ich dir die Hand.


Johann Wolfgang Busch

Tod und Werden

Alles was ward muss hier wieder vergehen,
die Zeitgestalt verfällt dem dunklen Tod,
doch werden über Sternenwiesen gehen
einst, Menschen, frei von aller Erdennot.

Denn was da spricht, erneuert sich im Schweigen
und was erlernt ward, sinkt zum tiefen Grund,
und was da schwieg, zum Tanz wird es, zum Reigen,
hörst du das Lied nicht von des Lebens Mund?

„Und alles was da stirbt muss wieder werden,
weil Liebe uns durch Tod und Dasein führt,
dass erst ersteht im Himmel und auf Erden,
was er, der Geist des Lebens, tief berührt.“


Johann Wolfgang Busch

Wahrheit und Liebe

Die "Wahrheit, die da ist", als eine Kunde von dem Einssein mit dem Urgrund aller Dinge, würde nur totes Weltgesetz im Menschenleben bleiben, ginge sie nicht durch unser ganzes Wesen als die Tat, welche der freie Mensch im Dienst am Anderen vollbringt - durch diese Tat wird sie auf wundersame Art belebt - indem sie Liebe wird.


Johann Wolfgang Busch

Toleranz

Tolerant zu sein bedeutet nicht die Unterschiede zu verwischen. Wären sie unkenntlich gemacht, was gäbe es zu tolerieren?
Toleranz ist die Liebe zum Menschen, die nicht nur das Gemeinsame sucht, sondern sich auch an den Unterschieden erfreut, weil der Andere gerade daran sichtbar wird.
Es ist Liebe, der das Unkenntlichmachen dieser Unterschiede geradezu einen schmerzlichen Verlust bedeuten wuerde.

Johann Wolfgang Busch

In die Vergangenheit gehen ?

heute stolperte ich über folgende Aussage:

>>
Du kannst dich nicht selber finden, indem du in die Vergangenheit gehst.
Du findest dich selber, indem du in die Gegenwart kommst.
Eckhart Tolle<<
Hm.. , dachte ich mir, wer geht wirklich IN die Vergangenheit hinein?

Meist wiederholt man doch nur die Bilder so wie eh und je. Und weil man nicht hineinlauscht, nicht Abstand genug nimmt um neu in das WIE der Erlebnisse und der Entwicklungen zu kommen, bleibt "Vergangenheit" fassadenartige Vorstellung.

Wenn man aber achtsam hinschaut, vielleicht sogar mit Entdeckerfreude, kann man im eigenen Schicksal so etwas wie die eigene "Handschrift" entdecken. Dann kommt man mehr zu sich und stärker in die Gegenwart, als wenn man endlos über Vergangenes grübelt oder es ganz verdrängt.

Wer seine Vergangenheit ganz und gar vergäße, könnte nicht mehr die Persönlichkeit sein, die er ist. Ohne Vergangenheit würde man sein Haus auf Treibsand bauen, wär man in seinem Jetzt nur im bodenlosen Wolkenkuckucksheim...
«Nicht was wir erleben,
sondern wie wir empfinden,
was wir erleben,
macht unser Schicksal aus.»  
Marie von Ebner-Eschenbach
Nur wer den Menschen liebt, wird ihn verstehen.
Wer ihn verachtet, wird ihn nicht einmal sehen.
Christian Morgenstern

Das Rätsel

Manchmal, da frage ich leise
wohin mein Weg mich wohl führt,
und wenn ich lache und weine,
wer ist es, der dies alles spürt?


Und wenn ich dich innig liebe,
o Menschenkind in der Zeit,
wer liebt dich durch meine Gefühle,
durch Tode und Ewigkeit?

Ein Rätsel bin ich mir selber,
ein Rätsel auf sprachlosem Mund,
ein Bote aus uralten Zeiten,
ein Flüstern aus tiefstem Grund:

"Ich bin es, der durch dich lebte
im tiefenden Traume der Zeit,
und wirst du mich einmal erkennen,
dann bist auch du selber befreit!"

J.W. Busch
Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten,
gleiten leise doch in uns hinein,
aber wir verwandeln alle Zeiten;
denn wir sehnen uns zu sein ...
Rainer Maria Rilke
Das Ziel ist dies: mich immer dahin zu stellen, wo ich am besten dienen kann, wo meine Art, meine Eigenschaften und Gaben den besten Boden, das größte Wirkungsfeld finden. Es gibt kein anderes Ziel.
Hermann Hesse, "Narziß und Goldmund"
„Ich schreibe, um zu entdecken,
was ich weiß“
Flannery O'Connor
"Der beste Weg, jemanden zu lieben ist nicht, ihn zu ändern.
Sondern: Ihn dabei zu unterstützen, die beste Version
seiner selbst hervorzubringen."
- Christian Sander -
Das klare Todesbewusstsein von früh an
trägt zur Lebensfreude, zur Lebensintensität bei.
Nur durch das Todesbewusstsein erfahren wir
das Leben als Wunder.
Max Frisch
apropos Licht+Liebe:
Wenn man immer nur in Richtung Sonne guckt,
sieht man nie (s)einen Regenbogen !
J.M. Hesse
Das wahre Maß
für das Gelingen im Leben eines Menschen
ist die Zunahme von Zärtlichkeit und Reife

Mahatma Gandhi
(1869-1948)

Wer richtig liebt, der findet sich selbst.
Die Meisten aber lieben, um sich zu verlieren.
Hermann Hesse
Sieh, das ist Lebenskunst:
Vom schweren Wahn des Lebens sich befrein,
fein hinzulächeln übers große Muß.
Christian Morgenstern
"Das erste was zu lernen ist ist das Stehenlernen. Das wir in den Wirrsalen des Lebens einen sicheren Halt haben. Dass wir sicher jedem Ereignis wie es auch kommen mag, ins Auge schauen."
 Rudolf Steiner

Die freie Begegnung

Durch Wünsche, die in unklar formulierten Worten heimlich leben, nehmen sich die Menschen gegenseitig Versprechungen ab.
Durch ihre Versprechungen treiben sie sich gegenseitig in die Pflicht.
Und in der Pflicht verlieren sie das Wunder der freien Begegnung, das sie anfangs doch mit großer Dankbarkeit erfüllte.

Getrost das Leben schreitet
zum ewgen Leben hin;
von innrer Glut geweitet
verklärt sich unser Sinn.
Die Sternenwelt wird zerfließen
zum goldnen Lebenswein,
wir werden sie genießen
und lichte Sterne sein.

Die Lieb ist frei gegeben,
und keine Trennung mehr.
Es wogt das volle Leben
wie ein unendlich Meer.

Nur eine Nacht der Wonne -
ein ewiges Gedicht -
und unser aller Sonne
ist Gottes Angesicht.

- Novalis -
Schweigen ist eine der großen Künste der Konversation.
William Hazlitt (England, 10. 4. 1778 - 18. 9. 1830)
Müde macht uns Arbeit,
die wir liegenlassen,
nicht die, die wir tun
Marie von Ebner-Eschenbach
Manchmal fühlt sie: Das Leben ist groß,
wilder wie Ströme die schäumen,
wilder wie Sturm in den Bäumen.
Und leise läßt sie die Stunden los
und schenkt ihre Seele den Träumen.
Rainer Maria Rilke
Angenehm ist am Gegenwärtigen die Tätigkeit,
am Künftigen die Hoffnung
und am Vergangenen die Erinnerung

Aristoteles
Mut besteht nicht darin, dass man die Gefahr blind übersieht,
sondern darin, dass man sie sehend überwindet.
Jean Paul
Handreichung

Mit deiner Hand reichst du mir, Freund, das Leben,
Es will durch meine Hand, die sich dir reicht, sich geben,
So wie der Freund, der unsern Weg begleitet,
Der uns umarmt, der uns das Herze weitet.

So werden Menschen einstmals tief erleben,
Dass wenn die Hand sie reichen, Menschlichkeit erstreben,
Das Leben selbst, sie eint, sie endlos liebt,
Dass in des andern Hand die eigne Hand sich gibt!

Denn tief liegt in der Freundschaft noch verborgen,
Was uns einst hebt aus Angst und Not und Sorgen.
Noch unerkannt - der Freundschaft reine Triebe:
Einst werden Frucht sie, Blüten sein, der Liebe!
Johann Wolfgang Busch
Der Sitz der Seele ist da, wo sich Innenwelt und Außenwelt berühren. Wo sie sich durchdringen, ist er in jedem Punkte der Durchdringung. Wir müssen suchen, eine innere Welt zu schaffen. Nach innen geht der geheimnisvolle Weg.
Novalis

Wie ich dir begegnen möchte



Ich möchte dich lieben, ohne dich einzuengen.
Ich möchte dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten.
Ich möchte dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen.
Ich möchte zu dir kommen, ohne mich dir aufzudrängen.
Ich möchte dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen.
Ich möchte dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen.
Ich möchte von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben.
Ich möchte dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen.
Ich möchte dich informieren, ohne dich zu belehren.
Ich möchte dir helfen, ohne dich zu beleidigen.
Ich möchte mich um dich kümmern, ohne dich ändern zu wollen.
Ich möchte mich an dir freuen – so wie du bist.
(...)

Virginia Satir
Nachts im Wald
Bist du nie des Nachts durch den Wald gegangen,
wo du deinen eigenen Fuß nicht sahst?
Doch ein Wissen überwand dein Bangen:
Dich führt der Weg.
Hält dich Leid und Trübsal nie umfangen,
daß du zitterst, welchem Ziel du nahst?
Doch ein Wissen übermannt dein Bangen:
Dich führt dein Weg.

Christian Morgenstern
Bei der Kunst geht es um mehr, als nur die Kunst. Es geht darum, diese eine Sache zu finden, die dich frei macht.. © Judith Urmes





Mehr Liebe
lebt in dir,
als jemals du
verstehen kannst.
Rumi

 

You have within you more love
than you could ever understand.
Rumi

"Müßiggang ist allen Geistes Anfang." - Franz Werfel

Niederlagen und Stufen

Bei jedem Scheitern legen wir etwas nieder, eben unsere Niederlagen. Daraus wird dann eine Stufe auf die wir steigen können. Ein Weisheitssatz von Anton Kimpfler (frei zitiert)
Es

Es gibt etwas, das ist erstrebenswerter als jedwede Religion.
Es ist selbst keine Religion und kein dogmatisches System.
Es strebt auch keine religiöse Macht hier auf der Erde an.
Es ist Flüstern der Ewigkeit aus unser'm eig'nen Herzen.
Es ist der Freiheit Liebeslied aus unser'm tiefsten Grund.

Johann Wolfgang Busch

Liebe



'Liebe heißt, Wärme auszustrahlen,
ohne einander zu ersticken.
Liebe heißt, Feuer zu sein,
ohne einander zu verbrennen.

Liebe heißt, einander nahe zu sein,
ohne einander zu besitzen.
Liebe heißt, viel voneinander zu halten,
ohne einander festzuhalten.

Liebe ist das große Abenteuer
des menschlichen Herzens.
Spüren Menschen das Herz eines Menschen,
dann kommen sie zum Leben.

Liebe ist der einzige Weg,
auf dem Menschen menschlicher werden.
Allein die Liebe ist das Haus,
in dem wir wohnen können...'

Phil Bosmans