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Ich bin nicht ich!
Ich bin JENER,
der an meiner Seite geht, ohne dass ich IHN erblicke,
den ich oft besuche,
und den ich oft vergesse.
JENER, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
der sanftmütig verzeiht, wenn ich hasse,
der umherschweift, wo ich nicht bin,
der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.

Juan Ramon Jimenez, span. Nobelpreisträger für Literatur

In die Vergangenheit gehen ?

heute stolperte ich über folgende Aussage:

>>
Du kannst dich nicht selber finden, indem du in die Vergangenheit gehst.
Du findest dich selber, indem du in die Gegenwart kommst.
Eckhart Tolle<<
Hm.. , dachte ich mir, wer geht wirklich IN die Vergangenheit hinein?

Meist wiederholt man doch nur die Bilder so wie eh und je. Und weil man nicht hineinlauscht, nicht Abstand genug nimmt um neu in das WIE der Erlebnisse und der Entwicklungen zu kommen, bleibt "Vergangenheit" fassadenartige Vorstellung.

Wenn man aber achtsam hinschaut, vielleicht sogar mit Entdeckerfreude, kann man im eigenen Schicksal so etwas wie die eigene "Handschrift" entdecken. Dann kommt man mehr zu sich und stärker in die Gegenwart, als wenn man endlos über Vergangenes grübelt oder es ganz verdrängt.

Wer seine Vergangenheit ganz und gar vergäße, könnte nicht mehr die Persönlichkeit sein, die er ist. Ohne Vergangenheit würde man sein Haus auf Treibsand bauen, wär man in seinem Jetzt nur im bodenlosen Wolkenkuckucksheim...

Das Rätsel

Manchmal, da frage ich leise
wohin mein Weg mich wohl führt,
und wenn ich lache und weine,
wer ist es, der dies alles spürt?


Und wenn ich dich innig liebe,
o Menschenkind in der Zeit,
wer liebt dich durch meine Gefühle,
durch Tode und Ewigkeit?

Ein Rätsel bin ich mir selber,
ein Rätsel auf sprachlosem Mund,
ein Bote aus uralten Zeiten,
ein Flüstern aus tiefstem Grund:

"Ich bin es, der durch dich lebte
im tiefenden Traume der Zeit,
und wirst du mich einmal erkennen,
dann bist auch du selber befreit!"

J.W. Busch
Das Ziel ist dies: mich immer dahin zu stellen, wo ich am besten dienen kann, wo meine Art, meine Eigenschaften und Gaben den besten Boden, das größte Wirkungsfeld finden. Es gibt kein anderes Ziel.
Hermann Hesse, "Narziß und Goldmund"

Wer richtig liebt, der findet sich selbst.
Die Meisten aber lieben, um sich zu verlieren.
Hermann Hesse
"Ich bin über mich erstaunt, enttäuscht, erfreut. Ich bin betrübt, niedergeschlagen, enthusiastisch. Ich bin das alles auch und kann die Summe nicht ziehen. Ich bin außerstande, einen definitiven Wert oder Unwert festzustellen, ich habe kein Urteil über mich und mein Leben. In nichts bin ich ganz sicher. Ich habe keine definitive Überzeugung - eigentlich von nichts. Ich weiß nur, dass ich geboren wurde und existiere, und es ist mir, als ob ich getragen würde. Ich existiere auf der Grundlage von etwas, das ich nicht kenne.
Die Welt, in die wir hineingeboren werden, ist roh und grausam und zugleich von göttlicher Schönheit. Es ist Temperamentssache zu glauben, was überwiegt: die Sinnlosigkeit oder der Sinn. (...) Wahrscheinlich ist, wie bei allen metaphysischen Fragen, beides wahr: das Leben ist Sinn und Unsinn, oder es hat Sinn und Unsinn. Ich habe die ängstliche Hoffnung, der Sinn werde überwiegen und die Schlacht gewinnen.
Wenn Lao Tse sagt: 'Alle sind klar, nur ich allein bin trübe', so ist es das, was ich in meinem hohen Alter fühle. (...) Und doch gibt es so viel, was mich erfüllt: die Pflanzen, die Tiere, die Wolken, Tag und Nacht und das Ewige in den Menschen. Je unsicherer ich über mich selber wurde, desto mehr wuchs ein Gefühl der Verwandtschaft mit allen Dingen. Ja, es kommt mir vor, als ob jene Fremdheit, die mich von der Welt so lange getrennt hatte, in meine Innenwelt übergesiedelt wäre und mir eine unerwartete Unbekanntheit mit mir selbst offenbart hätte." G. Jung
(Erinnerungen, Träume, Gedanken, S. 360f.)
Aller höhere Humor fängt damit an,
dass man die eigene Person
nicht mehr ernst nimmt.
Hermann Hesse
Wer nicht in diese Welt zu passen scheint,
ist nahe dran, sich selbst zu finden.
Hermann Hesse
„Man muss beides verbinden und miteinander abwechseln lassen, Einsamkeit und Geselligkeit. Die eine weckt in uns die Sehnsucht nach Menschen, die andere die Sehnsucht nach uns selbst.“
Lucius Annaeus Seneca
Gesegnet sei die Stille,
denn in ihr wirst Du
mich reden hören.


Khalil Gibran
Ich und Du

Wir stellen uns oftmals vor, dass es nur ein großes Selbst gäbe, ein Gottesselbst das stets das Gleiche ist in uns und allen anderen... nun ist Gott aber nicht nur Einheit, sondern Vielheit in der Einheit und auch Einheit in der Vielheit. Deshalb nun lässt sich im Anderen nicht nur das Eine finden, das uns verbindet, sondern auch das "ganz Andere", das uns unterscheidet - das ist die Grundlage für all die Faszination im "Du", auch für die Liebe, die im Ich das Du, und die im Du das eigene Ich erfährt. Sonst reichte es, dass ich nur selbst mich suchte, dass ich nur an mich selber dächte, dann bräuchte ich wahrhaftig keine anderen Menschen. Zum bloßen Spiegelbild wäre der Andere degradiert, zum bloßen Sklaven einer Findung meines Selbst -
Es ist schon die Liebe zum Individuum des Anderen, die hier am "Baum des Lebens" wie die Frucht der Zukunft reift, sonnengewärmt am Baum der Einheit allen Seins.

Johann Wolfgang Busch
http://johann-wolfgang-busch-gedichte.jimdo.com/
Innehalten...
...ist wie ein kleiner Diamant,
den ich meinem Leben schenken kann.
"Das Ich muß, wie gesagt, normal einen ganz ähnlichen Prozeß im Blut erzeugen – okkultistisch gesprochen, nicht chemisch - , wie erzeugt wird durch das gleichsam Rückgängigmachen des Organisationsprozesses, durch das bloße Chemischmachen des Organisationsproszesses, wenn Alkohol erzeugt wird. Die Folge davon ist, dass wir durch den Alkohol etwas in unseren Organismus einführen, was von der anderen Seite her so wirkt, wie das Ich auf das Blut wirkt. Das heißt, wir haben ein Gegen-Ich in dem Alkohol in uns aufgenommen, ein Ich, das direkt ein Kämpfer ist gegen die Taten unseres geistigen Ich. Von der anderen Seite her wird auf das Blut gerade so gewirkt durch den Alkohol, wie von dem Ich auf das Blut gewirkt wird. So dass wir also einen inneren Krieg entfesseln und im Grunde alles das, was von dem Ich ausgeht, zur Machtlosigkeit verdammen, wenn wir ihm einen Gegenkämpfer entgegenstellen im Alkohol. Dies ist der okkulte Tatbestand. Derjenige, welcher keinen Alkohol trinkt, sichert sich die freie Möglichkeit, von seinem Ich aus auf das Blut zu wirken; derjenige, der Alkohol trinkt, der macht es gerade so wie jemand, der eine Wand einreißen will und nach der einen Seite schlägt, gleichzeitig aber von der anderen Seite Leute aufstellt, die ihm entgegenschlagen. Ganz genau so wird durch den Genuß des Alkohols eliminiert die Tätigkeit des Ich auf das Blut."

Rudolf Steiner, GA 145, S. 21

Das obige Zitat bezieht sich explizit auf Menschen, die eine höhere spirituelle Entwicklung/Schulung ernsthaft anstreben/durchmachen.