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"Kinder sind Reisende, die nach dem Weg fragen"
(Autor mir unbekannt)
. .. ... .....
"Wenn ihr nicht werdet wie die Kindlein..."
(Neues Testament)

"Kaum ist die Ernte einer Erfahrung glücklich eingebracht, 
so wird der Acker vom Schicksal neu umgepflügt."
 


aus Reserve und andere Notizen (Hrsg. von W.E.Yates, 2000, S.77 )
Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy
(* 7. Dezember 1801 in Wien; † 25. Mai 1862 in Graz), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Opernsänger. Sein Werk ist der literarische Höhepunkt des Alt-Wiener Volkstheaters
Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten,
gleiten leise doch in uns hinein,
aber wir verwandeln alle Zeiten;
denn wir sehnen uns zu sein ....
Rainer Maria Rilke

Angst und Freiheit

In seiner Angst, was andere über ihn denken mögen, begibt sich der Mensch in eine erste Unfreiheit. In der Entscheidung, sich nach den Vorlieben einer Gruppe statt nach seinen Talenten zu richten, ordnet er sich einer zweiten, durch die Gruppe gegebenen, Unfreiheit unter. So opfert er die individuelle Entwicklung einer Gemeinschaft hin, die ihrerseits jedes Aufflackern individueller Freiheit unterdrückt. Die Magie dieser Verbindung besteht aus der Angst vor Verlust.
Erst eine Gruppe von Einzelnen, welche in der Menschheit den Menschen, und im Menschen die ganze Menschheit liebend verehrt, wird zu einem lebendigen Organismus, zu einer Gruppe freier Individuen. Angst und Tyrannei haben in diesem Organismus keine Stätte mehr. Die Magie seiner Verbindung besteht aus Freiheit und Liebe, und dem echten Interesse an jedem Einzelnen.
  Johann Wolfgang Busch





Was hier mit "Angst" charakterisiert ist, scheint mir ein notwendig auftauchendes Empfinden zu sein solange es mir, in dem diese Angst wirkt, noch an innerer Freiheit fehlt.

Eine Gruppe (auch ein Volk) kann niemals frei sein. Freiheit ist immer eine Frage der inneren Entwickelung eines j.e.d.e.n einzelnen Individuums. Und da sind - wohl noch auf lange Sicht - immer alle unterschiedlich und je einmalig gestrickt.

Freiheit bedeutet eben nicht nur ein "frei von" (was oft der erste Schritt ist), sondern ein seelisches, geistiges, den Kräften und Fähigkeiten nach je individuelles "frei für!", ein ganzes "Orchester" bei dem der Freie sowohl Spieler aller Instrumente, aber auch Komponist, Dirigent und Zuhörer ist.

Wer sich der Mühe und des Ringens um die eigene Freiheits-Entwickelung bewusst ist, wer die je andere innere, werdende Freiheit im anderen achtsam erkennen und wertschätzen lernt, wer frei genug ist das Ausleben der eigenen Freiheit auch mal hint an zu stellen und der des Nächsten seelischen und geistigen Raum zu gewähren, sie - zumindest temporär - aufblühen zu lassen bzw. im besten Sinne "zu erkennen", der kann wirk-lich vom selbstzentrierten ego zum schöpferisch-Nichts-fähigen ich und vom eigenen höheren ich zum höheren/göttlichen ich im du kommen.

Und erst d.a.n.n eröffnen sich erste Schritte um vom Du zum Wir zu gelangen, um neue werdene Gemeinschaften zu entwickeln - was ich als die höchste und zukünftigste Kunst überhaupt erachte...

Inwiefern kann eine Gruppe nicht frei sein?
Eine Gruppe kann (idealer Weise) aus lauter freien Individuen gebildet werden - aber die Gruppe als Gruppenganzheit ist nicht frei. Frei ist immer nur der Einzelne (insofern er frei ist).
Zur Gruppe gehören notwendig auch die Gegenseitigkeits- und Verbindlichkeits-Ebene (Gleichheits-/Rechts-Ebene) und die Brüderlichkeits- bzw. Existenz-Ermöglichungs-Ebene dazu.

Der Weg

Der Weg ist wie ein leeres Gefäß,
man schöpft aus ihm,
doch er bleibt unerschöpflich.
Er ist ein Abgrund,
der Ursprung der zehntausend Dinge.
Er mildert die Schärfen,
löst die Knoten,
schwächt den blendenden Glanz,
wischt den Staub fort.
Der Weg verbirgt sich,
aber ist immer gegenwärtig.
Ich weiß nicht,
woher er kommt.
Er ist das ursprüngliche Bild
vom Ursprung des Himmels.

Laotse
Die Sehnsucht läßt alle Dinge blühen,
der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.
Marcel Proust
„Wenn man einen hohen Berg bestiegen hat,
stellt man fest, dass es noch viele andere
Berge zu besteigen gibt.“
Nelson Mandela

Bis zum anderen Ufer

In der Zeit aller Zeiten und im Augenblick aller Augenblicke,
da erwachte der lebendige Mensch, und er sprach:
"Ich bin keines der toten und starren Bilder der Welt,
Ich bin eins mit dem seienden Wunderurgrund der Welt,
der lebenatmend alles Dasein durchströmt.
Bruder, der du noch irrend, noch tastend das Leben suchst,
ich will dich tragen, wo du nicht lerntest schon selber zu gehen,
ich will dich begleiten wo dein Weg steil und gefahrenvoll ist,
ich werde bei dir sein bis du das andere Ufer erreichst!"


Johann Wolfgang Busch

Tod und Werden

Alles was ward muss hier wieder vergehen,
die Zeitgestalt verfällt dem dunklen Tod,
doch werden über Sternenwiesen gehen
einst, Menschen, frei von aller Erdennot.

Denn was da spricht, erneuert sich im Schweigen
und was erlernt ward, sinkt zum tiefen Grund,
und was da schwieg, zum Tanz wird es, zum Reigen,
hörst du das Lied nicht von des Lebens Mund?

„Und alles was da stirbt muss wieder werden,
weil Liebe uns durch Tod und Dasein führt,
dass erst ersteht im Himmel und auf Erden,
was er, der Geist des Lebens, tief berührt.“


Johann Wolfgang Busch

Toleranz

Tolerant zu sein bedeutet nicht die Unterschiede zu verwischen. Wären sie unkenntlich gemacht, was gäbe es zu tolerieren?
Toleranz ist die Liebe zum Menschen, die nicht nur das Gemeinsame sucht, sondern sich auch an den Unterschieden erfreut, weil der Andere gerade daran sichtbar wird.
Es ist Liebe, der das Unkenntlichmachen dieser Unterschiede geradezu einen schmerzlichen Verlust bedeuten wuerde.

Johann Wolfgang Busch

Wie ich dir begegnen möchte



Ich möchte dich lieben, ohne dich einzuengen.
Ich möchte dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten.
Ich möchte dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen.
Ich möchte zu dir kommen, ohne mich dir aufzudrängen.
Ich möchte dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen.
Ich möchte dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen.
Ich möchte von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben.
Ich möchte dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen.
Ich möchte dich informieren, ohne dich zu belehren.
Ich möchte dir helfen, ohne dich zu beleidigen.
Ich möchte mich um dich kümmern, ohne dich ändern zu wollen.
Ich möchte mich an dir freuen – so wie du bist.
(...)

Virginia Satir













Alle,
welche dich suchen,
versuchen dich.
Und die, so dich finden,
binden dich
an Bild und Gebärde.

Ich aber will dich begreifen
wie dich die Erde begreift;
mit meinem Reifen
reift
dein Reich.           

 Rainer Maria Rilke
"Ich bin über mich erstaunt, enttäuscht, erfreut. Ich bin betrübt, niedergeschlagen, enthusiastisch. Ich bin das alles auch und kann die Summe nicht ziehen. Ich bin außerstande, einen definitiven Wert oder Unwert festzustellen, ich habe kein Urteil über mich und mein Leben. In nichts bin ich ganz sicher. Ich habe keine definitive Überzeugung - eigentlich von nichts. Ich weiß nur, dass ich geboren wurde und existiere, und es ist mir, als ob ich getragen würde. Ich existiere auf der Grundlage von etwas, das ich nicht kenne.
Die Welt, in die wir hineingeboren werden, ist roh und grausam und zugleich von göttlicher Schönheit. Es ist Temperamentssache zu glauben, was überwiegt: die Sinnlosigkeit oder der Sinn. (...) Wahrscheinlich ist, wie bei allen metaphysischen Fragen, beides wahr: das Leben ist Sinn und Unsinn, oder es hat Sinn und Unsinn. Ich habe die ängstliche Hoffnung, der Sinn werde überwiegen und die Schlacht gewinnen.
Wenn Lao Tse sagt: 'Alle sind klar, nur ich allein bin trübe', so ist es das, was ich in meinem hohen Alter fühle. (...) Und doch gibt es so viel, was mich erfüllt: die Pflanzen, die Tiere, die Wolken, Tag und Nacht und das Ewige in den Menschen. Je unsicherer ich über mich selber wurde, desto mehr wuchs ein Gefühl der Verwandtschaft mit allen Dingen. Ja, es kommt mir vor, als ob jene Fremdheit, die mich von der Welt so lange getrennt hatte, in meine Innenwelt übergesiedelt wäre und mir eine unerwartete Unbekanntheit mit mir selbst offenbart hätte." G. Jung
(Erinnerungen, Träume, Gedanken, S. 360f.)
'Liebe ist Erkenntnis, Schönheit ist das Geheimnis ihrer Erkenntnis, und so tief ist dies Geheimnis, daß es sich keinem mitteilt als nur dem Liebenden.'
Bettina von Arnim: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde
'Die Erde liegt im Äther wie im Ei, das Irdische liegt im Himmlischen wie im Mutterschoß, die Liebe ist der Mutterschoß des Geistes.
Es gibt keine Weisheit, keine Erkenntnis des Wahren, die mehr will, als die Liebe zu ihr.'
Bettina von Arnim: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde

 
Der Wunsch, klug zu erscheinen,
verhindert oft, es zu werden.

Francois de La Rouchefoucauld
Bildung ist das, was übrig bleibt,
wenn wir vergessen, was wir gelernt haben.
Lord Halifax
Der Geist, der von uns in die Materie geführt wird,
Die Materie, die von uns bearbeitet wird bis zu ihrer Offenbarung,
Durch die sie den Geist aus sich selber heraustreibt;
Die Materie, die von uns den Geist offenbart erhält,

Der Geist, der von uns an die Materie herangetrieben wird,
Die bilden dasjenige lebendige Sein,
Welches die Menschheit zum wirklichen Fortschritt bringen kann,
Zu demjenigen Fortschritt, der von den Besten in den tiefsten Untergründen der
Gegenwartsseelen nur ersehnt werden kann.
Rudolf Steiner, 1919
Das Leben ist kein Problem das gelöst,
sondern ein Geheimnis
das gelebt werden will.
Sprich
eine neue Sprache
damit die Welt
eine neue Welt
wird.


Rumi