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Wach?

Wach nenne ich den,
der mit dem Verstand und Bewußstsein sich selbst,
seine innersten unvernünftigen Kräfte,
Triebe und Schwächen kennt
und mit ihnen zu rechnen weiß
Hermann Hesse

Ich bin gefragt. Wie antworte ich?

"Der seelisch leidende Mensch, der an sich und am Sinn seines Daseins verzweifelt, hat sich selbst als den vom Leben her Befragten zu erleben. Er ist aufgerufen, Antworten zu finden auf die Fragen jeder Stunde und jeden Tages. Und dieses ständige Beantworten konkreter Lebensfragen kann nur im Tun und nicht in irgendwelchen metaphysischen Konfessionen erfolgen."
Viktor E. Frankl aus 'Es kommt der Tag, da bist Du frei"

Mut



Herzens-Mut
milde
gestimmt

kraftet heilsam,
schreitet mitten
hindurch.

Um-
geschmiedet
Schwert
pflügt tief
um

Zukunfts-Furch
Sternsaatenbeet
Menschheitsgebet.


JMatthias Hesse

traumblind von knallharter Wirklichkeit geweckt

In manchen Seelen wohnt so tief die Kindheit,
dass sie den Zauber niemals ganz durchbrechen,
sie leben hin in traumgefüllter Blindheit
und lernen nie des Tages Sprache sprechen.

Weh ihnen, wenn ein Unheil sie erschreckt
und plötzlich hell zur Wirklichkeit erweckt!
Aus Traum gescheucht und kindlichem Vertrauen
starren sie hilflos in des Lebens Grauen.

Ich weiß von solchen, die der Krieg erst weckte,
da sie des Lebens Mitte überschritten,be
und die seither am Leben wie erschreckte
Traumwandler zitternd und geängstigt litten.

Es scheint: in diesen Hoffnungslosen sucht
die Menschheit ihrer blutgetränkten Erden,
sucht ihrer Grausamkeit und Seelenflucht
erschauernd und beschämt bewusst zu werden.

Hermann Hesse















Ich bin nicht ich!
Ich bin JENER,
der an meiner Seite geht, ohne dass ich IHN erblicke,
den ich oft besuche,
und den ich oft vergesse.
JENER, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
der sanftmütig verzeiht, wenn ich hasse,
der umherschweift, wo ich nicht bin,
der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.

Juan Ramon Jimenez, span. Nobelpreisträger für Literatur
Leis auf zarten Füßen naht es,
vor dem Schlafen wie ein Fächeln:
Horch, o Seele, meines Rates,
laß dir Glück und Tröstung lächeln -:
Die in Liebe dir verbunden,
werden immer um dich bleiben,
werden klein und große Runden
treugesellt mit dir beschreiben.
Und sie werden an dir bauen,
unverwandt, wie du an ihnen, -
und, erwacht zu Einem Schauen,
werdet ihr wetteifernd dienen!

Christian Morgenstern
Alles Lernen ist nur
das Wegräumen von Ballast,
bis etwas übrig bleibt wie
eine leuchtende innere Stille.
Bis du merkst, dass du
selbst der Ursprung
von Frieden und Liebe
bist.

Sokrates

Lebensvolle Vernunft und klar stehender Verstand


„Die Gottheit aber ist wirksam im Lebendigen, aber nicht im Toten; sie ist im Werdenden und sich Verwandelnden, aber nicht im Gewordenen und Erstarrten. Deshalb hat auch die Vernunft in ihrer Tendenz zum Göttlichen es nur mit dem Werdenden, Lebendigen zu tun; der Verstand mit dem Gewordenen, Erstarrten, daß er es nutze.“
Goethe zu Eckermann
"Wir müssen begrenzte Fehlschläge akzeptieren,
aber wir dürfen niemals die grenzenlose Hoffnung verlieren."
Martin Luther King jr.
„Ich schreibe, um zu entdecken,
was ich weiß“
Flannery O'Connor
Das klare Todesbewusstsein von früh an
trägt zur Lebensfreude, zur Lebensintensität bei.
Nur durch das Todesbewusstsein erfahren wir
das Leben als Wunder.
Max Frisch
apropos Licht+Liebe:
Wenn man immer nur in Richtung Sonne guckt,
sieht man nie (s)einen Regenbogen !
J.M. Hesse
Mut besteht nicht darin, dass man die Gefahr blind übersieht,
sondern darin, dass man sie sehend überwindet.
Jean Paul

Niederlagen und Stufen

Bei jedem Scheitern legen wir etwas nieder, eben unsere Niederlagen. Daraus wird dann eine Stufe auf die wir steigen können. Ein Weisheitssatz von Anton Kimpfler (frei zitiert)
Es

Es gibt etwas, das ist erstrebenswerter als jedwede Religion.
Es ist selbst keine Religion und kein dogmatisches System.
Es strebt auch keine religiöse Macht hier auf der Erde an.
Es ist Flüstern der Ewigkeit aus unser'm eig'nen Herzen.
Es ist der Freiheit Liebeslied aus unser'm tiefsten Grund.

Johann Wolfgang Busch
Von der Demut vor dem Charisma
(Autorin: Gitta Peyn)

Wir alle werden mit besonderen Gaben, herausragenden Fähigkeiten geboren. Gaben und Fähigkeiten, die so und in dieser Kombination einzig uns eigen sind, niemand anderem.

Wir erwerben sie uns nicht, wir müssen nichts dafür leisten, dass wir sie haben, es liegt keine Anstrengung in ihnen, keine Qual hat uns zu ihnen geführt, sie sind voller Gnade. Sie schenken uns Freude, einen Platz in dieser Welt, wenn wir den Mut haben, ihn für uns zu fordern. Sie machen uns ruhig und vertraut mit uns selbst, sie erfüllen uns, und wenn wir sie erkannt haben und wertzuschätzen gelernt, dann machen sie uns auch zu einem Menschen, der Auge, Gnade, Gemüt und Sinn auf seinen Nächsten auszurichten vermag.

Und weil das so ist, weil wir sehen können, dass sie einfach mitgegeben wurden, können wir erkennen, dass sie in allerhöchstem Maße transzendent sind, dass sie nicht von dieser Welt sind, dass sie uns von Gott mitgegeben wurden. Sie sind ein Geschenk unserer göttlichen Seele an unser Leben und an unsere Welt. Sie gehören uns nicht, und doch machen sie den Kern unseres Seins aus, unseres Wesens, und alles Unglück rührt nur daher, dass wir diesen Kern nicht sehen können, weil diese Welt aufs Besitzen ausgerichtet ist.

Man hat sich selbst, man hat Dinge, man hat sogar einen Lebenspartner und Kinder. Doch nichts auf dieser Welt ist von Dauer, außer unserem Charisma, denn es ist das einzige, was nicht von dieser Welt gekommen ist. Das Charisma ist die Struktur unseres Seins, es ist das Nest, in dem sich unsere Seele ausrichtet. Es kommt von woanders her, und deshalb bleibt es.

Zu erkennen, dass Charisma nicht von dieser Welt ist, dass es von Gott gegeben wurde, zu erkennen, dass es uns nicht gehört: Ist das nicht ein erstaunlicher Gedanke? Und passt er nicht zu vielen anderen, die uns kommen, wenn wir versuchen, uns ein Stückchen Wahrheit einzufangen?

So, wie dieser hier, dass es der Erleuchtung keineswegs egal ist, wie sie erlangt wird, denn sie kann auf Unrecht nur entstehen, wenn es getilgt wird, doch wenn sie erlangt wurde, ist es ihr egal, dass sie erlangt wurde, und das ist essenziell und direkt verbunden mit dem Gedanken, dass uns Charisma nicht gehört. Unser Wesenskern und unsere erleuchtenden Erkenntnisse gehören zusammen. Die Erleuchtung ist nichts anderes, als zu erkennen, was der Fall ist und was es braucht, um zu sehen, was der Fall ist, und das ist Mitgefühl, Empathie. Und Mitgefühl und Empathie sind nur erreichbar, wenn wir Respekt hegen können vor uns selbst, doch was ist Respekt? Ist nicht Respekt zunächst und vor allem erst einmal das Gefühl vor etwas, was selten und würdevoll ist? Muss nicht Respekt stets verbunden sein mit Demut, sonst verheiratet er sich mit Neid?

Und wenn wir ihn erlangt haben, diesen Respekt vor uns selbst und diese Demut vor unserem Charisma, dann haben wir erkannt, dass wir, unser gesamtes einzigartiges Ich voller Wert sind und dass dies für jeden einzelnen Menschen gilt und dass jeder einzelne Mensch in seinem Wesenskern von göttlicher Natur ist, göttlichen Ursprungs, in die Welt hineingeschenkt, nicht von dieser Welt.

„Namasté“ sagen die Inder: „Ich grüße den Gott in dir!“ sagen sie.

Wir haben ein Recht darauf, stolz zu sein auf die Einzigartigkeit unseres Seins und darauf, was wir mit unserem Charisma in dieser Welt tun. Wir erkennen, dass wir unser Charisma tun, dass es uns leicht fällt, und weil es uns leicht fällt, kann der Stolz auf uns selbst kein Besitzstolz sein, sondern es muss ein Stolz sein darauf, in einer lebendigen göttlichen Seele zu ruhen, die sich in Freude und Mitgefühl und Liebe in dieser Welt erfüllt, weshalb es ein fließender Stolz ist, kein seiender.

Aller Schmerz in dieser Welt kommt vom Besitzen her. Und das gilt auch für das Charisma. Wenn wir versuchen, jemand zu sein, werden wir zwangsläufig immer jemand anders. Nur dann, wenn wir erkennen, dass das, was uns vollkommen und einzigartig macht, von Gott gekommen ist und von Gott lebendig gemacht wird, kann es uns mit jener trunkenen Freude und jener trunkenen Liebe zu allem Lebendigen erfüllen, dass wir frei von Schuld demütig sein können, denn wir schulden Gott nichts, Gott verschenkt sich ohne zu verlangen.

Und so tun auch wir es! Dieses großartige Geschenk in uns auszubauen und in die Welt zu tragen, ist unsere Unterstützung der Arbeit Gottes, dass wir seine Gaben mit noch mehr Leben füllen, und so erkennen wir die größte aller Gaben, die uns mitgegeben wurden: Dass wir Anteil haben an der Schöpfung selbst, denn wir spüren, wenn wir so tun, dass WIR es sind, dass WIR es leben, dass WIR genau da mitten drin sind, und das bedeutet, wir sind in Gott.

Es spielt keine Rolle, ob du an Gott glaubst oder nicht, um diesen Gedanken zu folgen. Es ist bedeutungslos, welcher Religion du zugehörig bist, ob du ein spiritueller Freigeist sein möchtest oder den atheistischen Gedanken liebst, denn wenn du mir bis hierhin gefolgt bist, hast du gesehen, dass es etwas in dir gibt, das nicht von hier stammt, dass ein großartiges Spiel mit Myriaden von Möglichkeiten etwas geschaffen hat, das leicht und einzigartig ist und das dir einen Platz gezeigt hat für und in dieser Welt.

Es ist große Schönheit in diesem Gedanken, denn er macht uns frei, und was uns frei macht, ist immer wahr. Er zeigt uns, dass wir keinen Besitz brauchen, denn das Wertvollste, was unser Eigen ist, ist nicht von besitzender Natur, sondern von geschenkter. Eine große Gnade wurde jedem Einzelnen von uns zuteil, und ich bin davon überzeugt, dass die Einsicht in diese Gnade die Welt heilen kann, denn die Welt ist krank, weil wir besitzen wollen, und der Gedanke an Besitz ist nicht vereinbar mit dem Gedanken an Charisma, er ist bestenfalls ebenfalls als Geschenk vereinbar, und dann erkennen wir, dass er sich einfügen muss in unser Charisma, sonst ist er nicht von Wert.

Mit etwas Mut können wir den Blick abwenden vom Besitz hin auf das Charisma und woher es kommt, und dann erkennen wir die Gnade, und wenn wir die Gnade erkannt haben, werden wir umgehend glücklich und wenn wir glücklich geworden sind, erfüllt uns das Mitgefühl gleich einem strömenden Fluss der Liebe, denn daraus wird es geboren, aus der Liebe, die uns eigen ist, die die größte Kraft in unserem Charisma ist und die selbst göttlicher Natur ist, denn so wurde auch sie uns mitgegeben und gehört uns nicht und darf deshalb frei fließen.

Amen.
"Ich bin über mich erstaunt, enttäuscht, erfreut. Ich bin betrübt, niedergeschlagen, enthusiastisch. Ich bin das alles auch und kann die Summe nicht ziehen. Ich bin außerstande, einen definitiven Wert oder Unwert festzustellen, ich habe kein Urteil über mich und mein Leben. In nichts bin ich ganz sicher. Ich habe keine definitive Überzeugung - eigentlich von nichts. Ich weiß nur, dass ich geboren wurde und existiere, und es ist mir, als ob ich getragen würde. Ich existiere auf der Grundlage von etwas, das ich nicht kenne.
Die Welt, in die wir hineingeboren werden, ist roh und grausam und zugleich von göttlicher Schönheit. Es ist Temperamentssache zu glauben, was überwiegt: die Sinnlosigkeit oder der Sinn. (...) Wahrscheinlich ist, wie bei allen metaphysischen Fragen, beides wahr: das Leben ist Sinn und Unsinn, oder es hat Sinn und Unsinn. Ich habe die ängstliche Hoffnung, der Sinn werde überwiegen und die Schlacht gewinnen.
Wenn Lao Tse sagt: 'Alle sind klar, nur ich allein bin trübe', so ist es das, was ich in meinem hohen Alter fühle. (...) Und doch gibt es so viel, was mich erfüllt: die Pflanzen, die Tiere, die Wolken, Tag und Nacht und das Ewige in den Menschen. Je unsicherer ich über mich selber wurde, desto mehr wuchs ein Gefühl der Verwandtschaft mit allen Dingen. Ja, es kommt mir vor, als ob jene Fremdheit, die mich von der Welt so lange getrennt hatte, in meine Innenwelt übergesiedelt wäre und mir eine unerwartete Unbekanntheit mit mir selbst offenbart hätte." G. Jung
(Erinnerungen, Träume, Gedanken, S. 360f.)
Der Wunsch, klug zu erscheinen,
verhindert oft, es zu werden.

Francois de La Rouchefoucauld
Der Geist, der von uns in die Materie geführt wird,
Die Materie, die von uns bearbeitet wird bis zu ihrer Offenbarung,
Durch die sie den Geist aus sich selber heraustreibt;
Die Materie, die von uns den Geist offenbart erhält,

Der Geist, der von uns an die Materie herangetrieben wird,
Die bilden dasjenige lebendige Sein,
Welches die Menschheit zum wirklichen Fortschritt bringen kann,
Zu demjenigen Fortschritt, der von den Besten in den tiefsten Untergründen der
Gegenwartsseelen nur ersehnt werden kann.
Rudolf Steiner, 1919
"Die größte göttliche Offenbarung ist der sich entwickelnde Mensch. Lernt man diesen sich entwickelnden Menschen nicht bloß äußerlich anatomisch-physiologisch kennen, lernt man erkennen, wie in den Körper Seele und Geist hineinschießen, hineinströmen, dann verwandelt sich jede Menschenerkenntnis in Religion, in fromme, scheue Ehrfurcht vor demjenigen, was aus den göttlichen Tiefen in die weltlichen Oberflächen hineinströmt." Rudolf Steiner