"Ich bin über mich erstaunt, enttäuscht, erfreut. Ich bin betrübt, niedergeschlagen, enthusiastisch. Ich bin das alles auch und kann die Summe nicht ziehen. Ich bin außerstande, einen definitiven Wert oder Unwert festzustellen, ich habe kein Urteil über mich und mein Leben. In nichts bin ich ganz sicher. Ich habe keine definitive Überzeugung - eigentlich von nichts. Ich weiß nur, dass ich geboren wurde und existiere, und es ist mir, als ob ich getragen würde. Ich existiere auf der Grundlage von etwas, das ich nicht kenne.
Die Welt, in die wir hineingeboren werden, ist roh und grausam und zugleich von göttlicher Schönheit. Es ist Temperamentssache zu glauben, was überwiegt: die Sinnlosigkeit oder der Sinn. (...) Wahrscheinlich ist, wie bei allen metaphysischen Fragen, beides wahr: das Leben ist Sinn und Unsinn, oder es hat Sinn und Unsinn. Ich habe die ängstliche Hoffnung, der Sinn werde überwiegen und die Schlacht gewinnen.
Wenn Lao Tse sagt: 'Alle sind klar, nur ich allein bin trübe', so ist es das, was ich in meinem hohen Alter fühle. (...) Und doch gibt es so viel, was mich erfüllt: die Pflanzen, die Tiere, die Wolken, Tag und Nacht und das Ewige in den Menschen. Je unsicherer ich über mich selber wurde, desto mehr wuchs ein Gefühl der Verwandtschaft mit allen Dingen. Ja, es kommt mir vor, als ob jene Fremdheit, die mich von der Welt so lange getrennt hatte, in meine Innenwelt übergesiedelt wäre und mir eine unerwartete Unbekanntheit mit mir selbst offenbart hätte." G. Jung
(Erinnerungen, Träume, Gedanken, S. 360f.)
Und ob dir auch dein schönster Traum gefalle,
und alle Träume, die vorübergehn,
das Leben, wenn wir es nur recht verstehn,
das Leben kommt und übertrifft sie alle.
R. M. Rilke
Wer gegen den Wind durch die Gegend geht,
dass der Sturm allen Ärger aus ihm weht,
kehrt aus dem Gezerr und Gebrüll und Gebraus
leichter und freier und froher nach Haus.

Josef Guggenmos
'Liebe ist Erkenntnis, Schönheit ist das Geheimnis ihrer Erkenntnis, und so tief ist dies Geheimnis, daß es sich keinem mitteilt als nur dem Liebenden.'
Bettina von Arnim: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde
'Die Erde liegt im Äther wie im Ei, das Irdische liegt im Himmlischen wie im Mutterschoß, die Liebe ist der Mutterschoß des Geistes.
Es gibt keine Weisheit, keine Erkenntnis des Wahren, die mehr will, als die Liebe zu ihr.'
Bettina von Arnim: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde

 
es fragt sich beim phänomenologischen Forschen "...wie weit jemand beim Betrachten eines Zusammenhanges erlebt – nicht klügelt oder spekuliert.
Im Erleben selbst liegen die Quellen, aus denen die Erkenntnisse heraus fließen.“
Rudolf Steiner
Die Jugend hat Heimweh
nach der Zukunft.

Jean Paul Sartre
Der Wunsch, klug zu erscheinen,
verhindert oft, es zu werden.

Francois de La Rouchefoucauld
Mißtraue deinem Urteil über die,
die sich deiner Wertschätzung nicht erfreuen.

Madeleine Delbrel
„Es ist von größter Wichtigkeit, zu lernen über sich selbst zu lachen.“
Katherine Mansfield
Bildung ist das, was übrig bleibt,
wenn wir vergessen, was wir gelernt haben.
Lord Halifax
Das wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen
Karl Jaspers
Was für ein herrliches Leben hatte ich!
Ich wünschte nur,
ich hätte das früher bemerkt.
Colette

Aller höhere Humor fängt damit an,
dass man die eigene Person
nicht mehr ernst nimmt.
Hermann Hesse
Die wahre Lebensweisheit besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
Pearl S. Buck
Incipit vita nova. Ich bin ein Neuer geworden, mir selber noch ein Wunder, ruhend und zugleich tätig, empfangend und schenkend, ein Besitzer von Gütern, deren werteste ich vielleicht noch nicht kenne.
Hermann Hesse
Wer nicht in diese Welt zu passen scheint,
ist nahe dran, sich selbst zu finden.
Hermann Hesse
Der Geist, der von uns in die Materie geführt wird,
Die Materie, die von uns bearbeitet wird bis zu ihrer Offenbarung,
Durch die sie den Geist aus sich selber heraustreibt;
Die Materie, die von uns den Geist offenbart erhält,

Der Geist, der von uns an die Materie herangetrieben wird,
Die bilden dasjenige lebendige Sein,
Welches die Menschheit zum wirklichen Fortschritt bringen kann,
Zu demjenigen Fortschritt, der von den Besten in den tiefsten Untergründen der
Gegenwartsseelen nur ersehnt werden kann.
Rudolf Steiner, 1919
"Die größte göttliche Offenbarung ist der sich entwickelnde Mensch. Lernt man diesen sich entwickelnden Menschen nicht bloß äußerlich anatomisch-physiologisch kennen, lernt man erkennen, wie in den Körper Seele und Geist hineinschießen, hineinströmen, dann verwandelt sich jede Menschenerkenntnis in Religion, in fromme, scheue Ehrfurcht vor demjenigen, was aus den göttlichen Tiefen in die weltlichen Oberflächen hineinströmt." Rudolf Steiner
Nur wenige Menschen
sind klug genug,
hilfreichen Tadel
nichtssagendem Lob vorzuziehen

François de La Rochefoucauld
Der größte Hochmut oder der größte Kleinmut
ist die größte Unkenntnis seiner selbst.
Baruch de Spinoza

Es kommt nie und nimmer darauf an, was wir vom Leben zu erwarten haben,
vielmehr lediglich darauf: was das Leben von uns erwartet.
Viktor Frankl
.... ich warte einzig darauf, daß mein Schicksal
mir in einem neuen Bilde entgegentrete.

Hermann Hesse (Demian)
Das Leben ist kein Problem das gelöst,
sondern ein Geheimnis
das gelebt werden will.
Dein wahrer Freund ist nicht –
wer Dir den Spiegel hält der Schmeichelei
worin Dein Blick Dir selbst gefällt!
Dein wahrer Freund ist
wer Dir tilgen hilft die Flecken –
eh andre - deine Feinde sie entdecken.

Friedrich Rückert
Du musst immer tun was du sagst, aber es ist nicht immer ratsam, über alles zu sprechen was du tust. Wenn du sprichst, sage immer die Wahrheit; aber manchmal ist es besser nicht zu sprechen.
Mirra Alfassa - Die Mutter
Und war der Tag nicht dein Freund,
war er wenigstens dein Lehrer. 

Laotse
Dein Wunsch, nicht mehr zu leiden,
ach, schafft nur neues Leid.
So wirst du niemals scheiden
von deinem Trauerkleid.

Du musst es ganz abtragen,
bis auf das letzte Haar,
und einst nur dessen klagen:
dass es nicht dichter war.

Ganz nackend musst du werden
zuletzt, weil es zerfallt
in seinen Stoff aus Erden
von deines Geists Gewalt.

Ganz nackend einst entschreiten,
allein von Licht umfacht,
zu neuen Ort' und Zeiten,
zu neuer Trauertracht - -

Bis du, aus hundert Larven,
ein Gott, so stark, entspringst,
dass du zu Sphärenharfen
die eigne Schöpfung singst.

Christian Morgenstern
Der Anfang aller Weisheit
ist
die Verwunderung.

Aristoteles
Je mehr Leute es sind, die eine Sache glauben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ansicht falsch ist. Menschen, die recht haben, stehen meistens allein.
Sören Kierkegaard
„Man muss beides verbinden und miteinander abwechseln lassen, Einsamkeit und Geselligkeit. Die eine weckt in uns die Sehnsucht nach Menschen, die andere die Sehnsucht nach uns selbst.“
Lucius Annaeus Seneca
Das Unbewußte ist kein dämonisches Ungeheuer, sondern ein moralisch, ästhetisch und intellektuell indifferentes Naturwesen, das nur dann wirklich gefährlich wird, wenn unsere bewußte Einstellung dazu hoffnungslos unrichtig ist. In dem Maße, wie wir unsere Schatten verdrängen, steigt die Gefährlichkeit des Unbewußten.
C.G. Jung

Herbst


Sprich
eine neue Sprache
damit die Welt
eine neue Welt
wird.


Rumi
Wieviel Schönes ist auf Erden
Unscheinbar verstreut;
Möcht ich immer mehr des inne werden:
Wieviel Schönheit, die den Taglärm scheut,
In bescheidnen alt und jungen Herzen!
Ist es auch ein Duft von Blumen nur,
Macht es holder doch der Erde Flur,
wie ein Lächeln unter vielen Schmerzen.

                                                          Christian Morgenstern
„Setze Deine Ziele groß genug
und die Umstände werden sich
nach Deinen Zielen richten.“

Mahatma Gandhi, eigentlich Mohandas Karamchand Gandhi,
Pazifist, Menschenrechtler und politischer sowie geistiger
Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung,
* 02.10.1869 in Porbandar (Gujarat), Indien,
† 30.01.1948 in Neu-Delhi, Indien
Pure love is a willingness to give 
without a thought of receiving 
anything in return. 
Peace Pilgrim

Herbst
















Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: Es ist in allen.
Und doch ist einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke

Balance

Die Übung der Offenheit ist also die Suche nach dem richtigen Gleichgewicht
zwischen der Bequemlichkeit, die alles immer nur beim Alten lassen möchte
und der Ungeduld, die jeden Tag die Welt neu erfinden will, sie liegt im
richtigen Gleichgewicht zwischen Erstarrung und Revolution.
Rudolf Steiner
„Es gehört mit zu dem Allerwichtigsten, dass man mit aller Kraft dagegen arbeitet, dass man nicht vom Leben aufgesogen wird, dass man nicht von einer Pflicht zur anderen hetzt und meint, das sei Pflichterfüllung. Das ist es nicht. Zu den Pflichten, die wir haben, gehört vor allem die, dass wir unser inneres Wesen so strahlend machen, so reich machen wie nur irgend möglich, um dadurch den Menschen erst recht geben zu können.“
Friedrich Rittelmeyer

vom unerlösten Traum


Kultur ist Reichtum an Problemen, 
und wir finden ein Zeitalter um so aufgeklärter, 
je mehr Rätsel es entdeckt hat.
Egon Friedell
"Fange an", sagt der Meister,
"dann wirst du lernen!"
"Ich weiss noch nicht genug",
antwortet der Schüler.
"Dann warte", sagt der Meister.
"Wie lange?", fragt der Schüler.
"Bis du anfängst", sagt der Meister.

Aus China
Nichts, was das Leben lebenswert macht,
kann man für Geld kaufen.

Antoine de Saint-Exupéry
"Wer sich in jeden Genuß stürzt und sich nichts versagt,wird haltlos,wer jeden meidet wie die Spießer,wird stumpfsinnig.Das richtige Maß der Mitte aber,das es zu finden gilt,ist nicht von vornherein festgelegt,und erst recht liegt es nicht in der arithmetischen Mitte, vielmehr ist es von einem eigentümlichen Schwanken gekennzeichnet,das das Selbst gelegentlich nach der Seite des Zuviel,dann wieder nach der des Zuwenig ausbiegen läßt."
Wilhelm Schmid
Humanität besteht darin,
daß niemals ein Mensch
einem Zweck geopfert wird.
Albert Schweitzer
Nichts ist eine Zeitverschwendung,
wenn Du Deine gewonnene Erfahrung
weise nützt.
Auguste Rodin