Je mehr Bewegung man
in seinem Geiste
auffaßt,
je glücklicher
ist man.

Überall Bewegung aufzeigen,
das schafft das meiste
Glück.

Christian Morgenstern

Das Weihnachtsbäumlein


Es war einmal ein Tännelein
mit braunen Kuchenherzlein
und Glitzergold und Äpflein fein
und vielen bunten Kerzlein:
Das war am Weihnachtsfest so grün
als fing es eben an zu blühn.

Doch nach nicht gar zu langer Zeit,
da stands im Garten unten,
und seine ganze Herrlichkeit
war, ach, dahingeschwunden.
die grünen Nadeln warn'n verdorrt,
die Herzlein und die Kerzlein fort.

Bis eines Tags der Gärtner kam,
den fror zu Haus im Dunkeln,
und es in seinen Ofen nahm -
Hei! Tats da sprühn und funkeln!
Und flammte jubelnd himmelwärts
in hundert Flämmlein an Gottes Herz.

Christian Morgenstern


...dies Gedicht weckt alte wunderbare Kindheitserinnerungen in mir: das Schönste und fazinierenste am Weihnachtsbaum war für mich als Kind, wenn er im Kamin landete und dort aus den brennenden Nadeln viele viele kleine Flammen sprühten und es prasselnd knisterte und wunderbar dabei roch!!!!

Die Fußwaschung

Ich danke dir, du stummer Stein,
und neige mich zu dir hernieder:
Ich schulde dir mein Pflanzensein.

Ich danke euch, ihr Grund und Flor,
und bücke mich zu euch hernieder:
Ihr halft zum Tiere mir empor.

Ich danke euch, Stein, Kraut und Tier,
und beuge mich zu euch hernieder:
Ihr halft mir alle drei zu Mir.

Wir danken dir, du Menschenkind,
und lassen fromm uns vor dir nieder:
weil dadurch, daß du bist, wir sind.

Es dankt aus aller Gottheit Ein-
und aller Gottheit Vielfalt wieder.
In Dank verschlingt sich alles Sein.


Christian Morgenstern

Ihr anderen werdet sicherer immerdar.
Ich werde fragender von Jahr zu Jahr.

Christian Morgenstern
Eine Wahrheit kann erst wirken,
wenn der Empfänger reif für sie ist.
Nicht an der Wahrheit liegt es daher, wenn
die Menschen noch so voller Unwissenheit sind.

Christian Morgenstern
Es gibt in Wahrheit
kein letztes Verständnis
ohne Liebe.
Christian Morgenstern
Einander kennenlernen
heißt lernen,
wie fremd man einander ist.
Christian Morgenstern

Es ist schön zu denken, daß so viele Menschen heilig sind,
in den Augen derer, die sie lieben
.

Christian Morgenstern

Von seinen Feinden zu lernen
ist der beste Weg dazu,

sie zu lieben: denn es stimmt
uns dankbar gegen sie.

Friedrich Nietzsche
Kein Übel ist so groß
wie die Angst davor.
Seneca
Ein großer Mensch ist derjenige,
der sein Kinderherz nicht verliert.
Aus China.
Jeder glaubt gar leicht, was er fürchtet und was er wünscht.
Jean de la Fontaine
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz
Fünf Minuten Hilfe
sind besser als
zehn Minuten Mitleid.
Aus Armenien
Wenn die Fäuste geballt sind, kann man sich nicht die Hände reichen.
Indira Gandhi
Bevor du weißt, was Leben heißt, ist die Hälfte weg zumeist.
Aus Deutschland
Es ist besser, hohe Grundsätze zu haben, die man befolgt, als noch höhere, die man außer Acht lässt.
Albert Schweizer
Ein leicht reizbarer Mensch ist wie ein verkehrt eingerollter Igel,
der mit seinen Stacheln sich selbst peinigt.
Aus Mitteleuropa
Alles auf einmal tun zu wollen
zerstört alles auf einmal.
Georg Christoph Lichtenberg
Im Leben kommt es nicht darauf an, bestmögliche Karten zu bekommen,
sondern mit den kommenden Karten bestmöglich zu spielen.
Aus Mitteleuropa
Wer die Augen offen hält,
dem wird im Leben manches glücken.
Noch besser geht es dem,
der versteht, eins zuzudrücken.
Goethe
Such nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen.
Marcus Cicero
Der Blick auf die kleinen Vorteile
macht große Leistungen unmöglich.
Konfuzius
Wer aufhört besser werden zu wollen,
hat aufgehört gut zu sein.
Aus England
Ein wahrhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten noch vor einem Kaiser kriechen.
Benjamin Franklin
Der Mensch, der nur sich selbst liebt, fürchtet nichts so sehr, als mit sich allein zu sein.
Blaise Pascal
Erst mit Kopf und Herz bedenken, dann das Mundwerk lenken.
Aus Mitteleuropa
Wer Fehler finden will, findet sie auch im Paradies.
Henry David Thoreau
Alles auf der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und auf einen festen Entschluss an.
Goethe
Faule Leute wollen alles auf einmal schaffen.
Aus China
Erfolg kommt mit "ich kann" und nicht durch "ich kann nicht".
Henry Adams
Ohne etwas zu verderben,
kannst du nicht Meister werden.
Aus Russland
Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist leider gar nicht abzuhelfen.
Immanuel Kant
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka
Erfahrungen vererben sich nicht.
jeder muss sie allein machen.
Kurt Tucholsky
Wer an der Küste bleibt,
kann keine neuen
Ozeane entdecken.
Magellan
Einsam ist,
wer für niemanden
sorgt.
Aus Deutschland
Erfolg ist
ein Mal
mehr aufstehen
als umfallen.
Winston Churchill
Bei zu viel Diskussion
geht die Wahrheit unter.
Aus England
Bildung ist die Fähigkeit,
Wesentliches von Unwesentlichem
zu unterscheiden
und jenes ernst zu nehmen.
Paul Anton de Lagarde
Auch eine Enttäuschung,
wenn sie nur gründlich und endgültig ist,
bedeutet einen Schritt vorwärts.
Max Planck
Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden;
die Klugheit steht zurück, um zu sehen.
Carmen Sylva
Besser ist es, hinkend auf dem rechten Weg zu gehen,
als mit einem festen Schritt abseits.
Augustinus Aurelius
Wir sind heute unserer angeeigneten Meinung über etwas
meist näher als unserer ureigensten Empfindung zu etwas.
J. Matthias Hesse
Wer absolute Klarheit will, bevor er einen Entschluss fasst, wird sich nie entschließen.
H. Amiel
Ein Fehler,
der geleugnet wird,
verdoppelt sich.
aus Frankreich
Einen Edelstein
kann man nicht
blank machen,
ohne ihn zu reiben.
Konfuzius

















Seelenleiden zu heilen
vermag der Verstand wenig,
die Zeit viel,
entschlossene Tätigkeit alle.
Johann Wolfgang von Goethe
Erziehung ist nicht das Anfüllen eines Eimers,
sondern das Entfachen eines Feuers.
William Butler Yeats
Manche Hähne glauben,
daß die Sonne ihretwegen
aufgeht.
Theodor Fontane
Der größte Berg,
den dein Glaube
versetzen kann,
ist
dein Charakter.
J. Matthias Hesse
Es ist ein Beweis hoher Bildung,
die größten Dinge
auf einfache Art zu sagen.
Ralph Waldo Emerson
Die Freiheit ist nicht die Willkür,
beliebig zu handeln,
sondern die Fähigkeit,
vernünftig zu handeln.
Rudolf Virchow
Der Verstand
und die Fähigkeit,
ihn zu gebrauchen,
sind zwei verschiedene Gaben.
Franz Grillparzer
Um erfolgreich zu sein benötigt man zweierlei:
Unwissenheit und Selbstvertrauen.
Mark Twain
Wer nicht richtig faulenzen kann,
der kann auch nicht richtig arbeiten.
Aus Sizilien
Gebildet ist,
wer weiß
wie er finden kann,
was er nicht weiß.
Besser sich langsam bewegen,
als ganz stehen zu bleiben.
Chinesische Weisheit
Leute, die wenig wissen,
sind oft Schwätzer.
Jean-Jaques Rousseau
Das Leben ist ein Zeichnen
ohne die Korrekturmöglichkeiten
des Radiergummis.
Oskar Kokoschka
Wer stark, gesund
und jung bleiben will,
sei mäßig,
übe den Körper,
atme reine Luft
und heile sein Weh
eher durch Fasten
als durch Medikamente.
Hippokrates
Ohne Kinder
wäre die Welt
eine Wüste.
Jeremias Gotthelf
Ein Kind liebhaben heißt:
es in seiner Art und Unart,
in seinen Freuden und Schmerzen
ganz ernst nehmen.
Friedrich von Bodelschwingh
Kinder muss man liebhaben,
wenn aus ihnen
etwas werden soll.
Peter Rosegger
Mensch, wirst du nicht ein Kind,
so gehst du nimmer ein,
wo Gottes Kinder sind,
die Tür ist gar zu klein.
Angelus Silesius
Ich danke dir, Schöpfer, daß du auf den Gedanken gekommen bist, so ein wunderbares Geschöpf zu schaffen, wie ich es bin. Durcheinander und verquer, entgegen aller Logik - und dennoch so, wie ich es sein muß, und dennoch bin ich dir wohl nützlich, indem ich bin.
Janusz Korczak
Ein Kind ist nicht nur dafür da,
daß es erwachsen werde, sondern auch,
nein zuerst: daß es es selbst,
nämlich ein Kind,
und als Kind
ein Mensch ist
Romano Guardini
Kinder sind Hoffnungen.
Novalis
Jedes neugeborene Kind
bringt die Botschaft,
daß Gott sein Vertrauen
in die Menschen
noch nicht verloren
hat.
Rabindranath Tagore
Je mehr Leute eine Sache glauben,
desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
daß die Ansicht falsch ist.
Sören Kierkegaard
Wenn du ein Kind siehst,
begegnest du Gott
auf frischer
Tat.
Martin Luther

Die Kraft des Geistes

Auszüge aus dem Diogenes-Büchlein "Mahatma Gandhi / Die Kraft des Geistes" (Auswahl von Schriften über/von Gandhi, ISBN 3-257-70138-1) auf die sich z. gr. T. der Blog-Eintrag in wandelpfa.de bezieht.

"Um wie Franz von Assisi die Armut zu heiraten"

"...wo er der leisen inneren Stimme lauscht, >the still small voice<,..."

"Gandhi sucht nach einer Bezeichnung des indischen Widerstandes (...). Aus mannigfachen Überlegungen und Versuchen schält sich schließlich der Name Satyagraha heraus. (...) Satya heißt Wahrheit. Satyagraha bedeutet unbeirrbares Sich-an-die-Wahrheit-Halten."

"Gandhis Wesen gerät in Schwingung, wenn er das heilige Wort Satya nur hört. Für ihn ist Wahrheit das Herz aller Dinge - identisch mit Gott.
(...) ist Wahrheit mächtiger als jede Macht der Welt. Kein anderes Machtmittel vermag, was Wahrheit vermag."

"Der Satyagrahi verzichtet auf Gewalt, weil durch Gewalt niemals etwas Gutes entstehen kann."

"So ist Satyagraha ein Kampf (...) auf verschiedenen Ebenen (...). Vor dem Widerstand nach außen kommt der Widerstand nach innen: gegen eigene Unlauterkeit und Feigheit, gegen die Lüge in der Tiefe des Herzens. Selbstläuterung zuerst! (...) Für Lüge, Täuschung oder bloße Taktik ist kein Platz; der Satayagrahi muss ohne solche Mittel üblicher Politik auskommen. Am gefährlichsten wäre die Selbsttäuschung, wenn man sich über die eigenen Motive und Antriebe etwas vormacht..."

Feuer des Geistes

Verstand ist Licht ohne Wärme,
Phantasie ist Wärme ohne Licht.
Beide vereint nur geben Feuer,
das Genie, welches leuchtet und wärmt.
Wilhelm Foerster
Wohlbehagen ermattet den Geist,
Schwierigkeiten erziehen ihn.
Francesco Petrarca
Das Größte ist
Selbsterkenntnis -
denn sie bedingt
und setzt voraus:
Erkenntnis
der gesamten Welt
und des Menschen.
J. Matthias Hesse
Wahre Lebenskünstler sind sowohl
optimistisch als auch pessimistisch.
Durch letzteres erleben sie immer
genug positive Überraschungen, die
wiederum ihrem Optimismus
frische Kraft verleihen.
J. Matthias Hesse
Innerlich frei gewonnene Einsicht in die Notwendigkeiten einer Aufgabe
kann auf wunderbare Weise einen ansonsten nur bitteren Pflicht-Zwang
in souveräne Hingabe verwandeln.
Dann kann Arbeit zu werktätiger Liebe werden
und damit zu geistig durchsonnter Pflicht-
Erfüllung im besten Sinne.
J. Matthias Hesse