Die Karma-Idee ist nichts geringeres,
als daß die Menschen sich nicht zum Richter
über das Innere anderer Menschen aufwerfen.

Rudolf Steiner zugeschrieben

Der genaue Wortlaut:

>>Halten wir uns das einmal vor, und nehmen wir es ganz ernst, vollständig ernst, daß dadurch, daß der Christus den wahren Besitz des Ich für jeden Menschen vermitteln will, er den Gott in jedem Menschen wecken, den Herrn und König in jedem Menschen nach und nach entzünden will. Was zeigt sich uns dann? Dann stellt sich uns nichts Geringeres dar, als daß der Christus im eminentesten Sinne die Karma-Idee, das Karmagesetz zum Ausdruck bringt. Denn wird man einmal die Karma-Idee vollständig verstehen, dann wird man sie in diesem christlichen Sinne verstehen. Sie bedeutet nichts Geringeres, als daß kein Mensch sich auf werfe zum Richter über das Innerste eines anderen Menschen. Wer die Karma-Idee noch nicht in diesem Sinne erfaßt hat, hat sie nicht in ihrer Tiefe erfaßt. Solange ein Mensch über den anderen richtet, so lange stellt ein Mensch den anderen unter den Zwang des eigenen Ich. Wenn aber einer wirklich an das «Ich-bin» im christlichen Sinne glaubt,richtet er nicht; dann sagt er: Ich weiß, daß das Karma der große
Ausgleicher ist. Was du auch getan hast, ich richte nicht! <<

aus der Mitschrift von Vorträgen Rudolf Steiners
GA 103, Seite 138 (Ausgabe 1962, 224 Seiten)
Das Johannes-Evangelium (1908)


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