BLÜTEN AUF WEITER FLUR


Die Jugend streut den Frühling aus,
Blüten auf weiter Flur -
das Alter sammelt in sein Haus
des Herbstes gold'ne Spur.
Die Jugend flicht das Sonnenlicht
zum Kranz, der wallend fließt -
das Alter sieht sein Angesicht
im Kreise, der sich schließt:
Im Blatt so welk, von rotem Gold,
der Linien zartes Spiel,
von Tränen, ach, und auch so hold,
der Blüten, o, so viel!
So liegt im Herz der Winterzeit
in stiller Lebensglut,
die Knospe noch, der Ewigkeit -
brausender Jugend Blut!
So reiftet sie, man glaubt es kaum,
auf totgeglaubter Spur,
gestaltend sich zum Lebensbaum,
Blüten auf weiter Flur -

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