»Lieben bedeutet nicht, auf seine Freiheit zu verzichten,
sondern vielmehr, ihr einen Sinn zu geben.«
Marc Levy
Angst und Freiheit
In seiner Angst, was andere über ihn denken
mögen, begibt sich der Mensch in eine erste Unfreiheit. In der
Entscheidung, sich nach den Vorlieben einer Gruppe statt nach seinen
Talenten zu richten, ordnet er sich einer zweiten, durch die Gruppe
gegebenen, Unfreiheit unter. So opfert er die individuelle Entwicklung
einer Gemeinschaft hin, die ihrerseits jedes Aufflackern individueller
Freiheit unterdrückt. Die Magie dieser Verbindung besteht aus der Angst
vor Verlust.
Erst eine Gruppe von Einzelnen, welche in der Menschheit den Menschen,
und im Menschen die ganze Menschheit liebend verehrt, wird zu einem
lebendigen Organismus, zu einer Gruppe freier Individuen. Angst und
Tyrannei haben in diesem Organismus keine Stätte mehr. Die Magie seiner
Verbindung besteht aus Freiheit und Liebe, und dem echten Interesse an
jedem Einzelnen.
Johann Wolfgang Busch
Was hier mit "Angst" charakterisiert ist, scheint mir ein notwendig auftauchendes Empfinden zu sein solange es mir, in dem diese Angst wirkt, noch an innerer Freiheit fehlt.
Eine Gruppe (auch ein Volk) kann niemals frei sein. Freiheit ist immer eine Frage der inneren Entwickelung eines j.e.d.e.n einzelnen Individuums. Und da sind - wohl noch auf lange Sicht - immer alle unterschiedlich und je einmalig gestrickt.
Freiheit bedeutet eben nicht nur ein "frei von" (was oft der erste Schritt ist), sondern ein seelisches, geistiges, den Kräften und Fähigkeiten nach je individuelles "frei für!", ein ganzes "Orchester" bei dem der Freie sowohl Spieler aller Instrumente, aber auch Komponist, Dirigent und Zuhörer ist.
Wer sich der Mühe und des Ringens um die eigene Freiheits-Entwickelung bewusst ist, wer die je andere innere, werdende Freiheit im anderen achtsam erkennen und wertschätzen lernt, wer frei genug ist das Ausleben der eigenen Freiheit auch mal hint an zu stellen und der des Nächsten seelischen und geistigen Raum zu gewähren, sie - zumindest temporär - aufblühen zu lassen bzw. im besten Sinne "zu erkennen", der kann wirk-lich vom selbstzentrierten ego zum schöpferisch-Nichts-fähigen ich und vom eigenen höheren ich zum höheren/göttlichen ich im du kommen.
Und erst d.a.n.n eröffnen sich erste Schritte um vom Du zum Wir zu gelangen, um neue werdene Gemeinschaften zu entwickeln - was ich als die höchste und zukünftigste Kunst überhaupt erachte...
Inwiefern kann eine Gruppe nicht frei sein?Eine Gruppe kann (idealer Weise) aus lauter freien Individuen gebildet werden - aber die Gruppe als Gruppenganzheit ist nicht frei. Frei ist immer nur der Einzelne (insofern er frei ist).
Zur Gruppe gehören notwendig auch die Gegenseitigkeits- und Verbindlichkeits-Ebene (Gleichheits-/Rechts-Ebene) und die Brüderlichkeits- bzw. Existenz-Ermöglichungs-Ebene dazu.
Johann Wolfgang Busch
Was hier mit "Angst" charakterisiert ist, scheint mir ein notwendig auftauchendes Empfinden zu sein solange es mir, in dem diese Angst wirkt, noch an innerer Freiheit fehlt.
Eine Gruppe (auch ein Volk) kann niemals frei sein. Freiheit ist immer eine Frage der inneren Entwickelung eines j.e.d.e.n einzelnen Individuums. Und da sind - wohl noch auf lange Sicht - immer alle unterschiedlich und je einmalig gestrickt.
Freiheit bedeutet eben nicht nur ein "frei von" (was oft der erste Schritt ist), sondern ein seelisches, geistiges, den Kräften und Fähigkeiten nach je individuelles "frei für!", ein ganzes "Orchester" bei dem der Freie sowohl Spieler aller Instrumente, aber auch Komponist, Dirigent und Zuhörer ist.
Wer sich der Mühe und des Ringens um die eigene Freiheits-Entwickelung bewusst ist, wer die je andere innere, werdende Freiheit im anderen achtsam erkennen und wertschätzen lernt, wer frei genug ist das Ausleben der eigenen Freiheit auch mal hint an zu stellen und der des Nächsten seelischen und geistigen Raum zu gewähren, sie - zumindest temporär - aufblühen zu lassen bzw. im besten Sinne "zu erkennen", der kann wirk-lich vom selbstzentrierten ego zum schöpferisch-Nichts-fähigen ich und vom eigenen höheren ich zum höheren/göttlichen ich im du kommen.
Und erst d.a.n.n eröffnen sich erste Schritte um vom Du zum Wir zu gelangen, um neue werdene Gemeinschaften zu entwickeln - was ich als die höchste und zukünftigste Kunst überhaupt erachte...
Inwiefern kann eine Gruppe nicht frei sein?Eine Gruppe kann (idealer Weise) aus lauter freien Individuen gebildet werden - aber die Gruppe als Gruppenganzheit ist nicht frei. Frei ist immer nur der Einzelne (insofern er frei ist).
Zur Gruppe gehören notwendig auch die Gegenseitigkeits- und Verbindlichkeits-Ebene (Gleichheits-/Rechts-Ebene) und die Brüderlichkeits- bzw. Existenz-Ermöglichungs-Ebene dazu.
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So lange wir nicht ruhevoll-gelassen
vermögen, Glück wie Unglück zu ertragen.
So lange werden wir die Welt nicht fassen.
Wir müssen ohne Lieben, ohne Hassen
so Leid und Lust nach ihrem Sinne fragen.
Nur so wird Sinnentrug zu Schein verblassen
erst dann vermag uns Gott Sein Wort zu sagen.
Christian Morgenstern
vermögen, Glück wie Unglück zu ertragen.
So lange werden wir die Welt nicht fassen.
Wir müssen ohne Lieben, ohne Hassen
so Leid und Lust nach ihrem Sinne fragen.
Nur so wird Sinnentrug zu Schein verblassen
erst dann vermag uns Gott Sein Wort zu sagen.
Christian Morgenstern
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Der Weg
Der Weg ist wie ein leeres Gefäß,
man schöpft aus ihm,
doch er bleibt unerschöpflich.
Er ist ein Abgrund,
der Ursprung der zehntausend Dinge.
Er mildert die Schärfen,
löst die Knoten,
schwächt den blendenden Glanz,
wischt den Staub fort.
Der Weg verbirgt sich,
aber ist immer gegenwärtig.
Ich weiß nicht,
woher er kommt.
Er ist das ursprüngliche Bild
vom Ursprung des Himmels.
man schöpft aus ihm,
doch er bleibt unerschöpflich.
Er ist ein Abgrund,
der Ursprung der zehntausend Dinge.
Er mildert die Schärfen,
löst die Knoten,
schwächt den blendenden Glanz,
wischt den Staub fort.
Der Weg verbirgt sich,
aber ist immer gegenwärtig.
Ich weiß nicht,
woher er kommt.
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Die Sehnsucht läßt alle Dinge blühen,
der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.
Marcel Proust
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"Wie ist jede – aber auch jede – Sprache schön,
wenn in ihr nicht nur geschwätzt, sondern gesagt wird!"
Christian Morgenstern (1871-1914)
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