Ich bin nicht ich!
Ich bin JENER,
der an meiner Seite geht, ohne dass ich IHN erblicke,
den ich oft besuche,
und den ich oft vergesse.
JENER, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
der sanftmütig verzeiht, wenn ich hasse,
der umherschweift, wo ich nicht bin,
der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.
Juan Ramon Jimenez, span. Nobelpreisträger für Literatur
Das
emotionale Zulassen der Wahrheit ist die unabdingbare Voraussetzung der
Heilung ist. Der Mensch kann auf Dauer, auch körperlich, nur im
Bewusstsein seiner Wahrheit funktionieren. Die traditionelle Moral, die
destruktiven Interpretationen von Religionen, die Demütigungen in der
Erziehung, erschweren diese Erfahrung und verhindern das Wagnis. Die
pharmazeutische Industrie profitiert zweifellos von unserer Verzagtheit
und Blindheit. Aber uns wurde nur ein einziges Leben geschenkt und ein
einziger Körper, der sich nicht zum Narren halten lässt und der
unbedingt darauf besteht, nicht von uns betrogen zu werden.
Alice Miller
Alice Miller
„Die Natur macht aus dem Menschen bloß ein Naturwesen;
Die Gesellschaft ein gesetzmäßig handelndes;
ein freies Wesen kann er nur selbst aus sich machen.“
Rudolf Steiner
Die Gesellschaft ein gesetzmäßig handelndes;
ein freies Wesen kann er nur selbst aus sich machen.“
Rudolf Steiner
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Derjenige,
der die Engel und Teufel nicht gesehen hat
in den Wundern und Widerwärtigkeiten des Lebens,
dessen Herz bleibt ohne Erkenntnis
und dessen Seele ohne Verständnis
Khalil Gibran
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Rückschau
Ein großes Staunen hat mein Herz bewogen.
Ich überschaue - wie das Kind im Sand
sein Burgenspiel - mein ganzes Schicksalsland:
die Wege, Gänge, die ich hingezogen ...
Die Menschen, die in Näh und weiter Ferne
der Völker Wesenheiten mir enthüllt,
die Geisteslicht und Dämonsmacht erfüllt ...
Ich suchte in Verworfnen noch die Sterne.
O welche Unrast war und welche Not!
An jeder Biegung lauerten Gefahren.
Jetzt fühl ich in den Lebensstationen
die Weltenrhythmen - und in jedem Tod
sich die geheimen Engel offenbaren.
Im Menschensein erklingen die Aeonen.
Paul Bühler
Ich überschaue - wie das Kind im Sand
sein Burgenspiel - mein ganzes Schicksalsland:
die Wege, Gänge, die ich hingezogen ...
Die Menschen, die in Näh und weiter Ferne
der Völker Wesenheiten mir enthüllt,
die Geisteslicht und Dämonsmacht erfüllt ...
Ich suchte in Verworfnen noch die Sterne.
O welche Unrast war und welche Not!
An jeder Biegung lauerten Gefahren.
Jetzt fühl ich in den Lebensstationen
die Weltenrhythmen - und in jedem Tod
sich die geheimen Engel offenbaren.
Im Menschensein erklingen die Aeonen.
Paul Bühler
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Erweise dich als Schale und nicht als Kanal!
Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal,
der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis
sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt,
ohne eigenen Schaden weiter. Lerne auch du, nur aus der Fülle
auszugießen, und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.
Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist,
strömt sie zum Fluss, wird sie zur See. Du tue das Gleiche! Zuerst
anfüllen und dann ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt
überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn
du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst,
wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle; wenn
nicht, schone dich.
Bernhard von Clairvaux
Bernhard von Clairvaux
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"Wird die Liebe in der Seele geboren, dann wird der Mensch
auch in der Außenwelt die schaffende Liebe sehen können."
Rudolf Steiner
"Hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Mensch geglaubt, nur durch Kampf zur Vollkommenheit vorzudringen und dadurch den Kampf zum großen Weltgesetz gemacht, so müßte er jetzt lernen, das in seiner Seele auszubilden, was das Gegenteil des Kampfes ist: die Liebe, welche das Glück und das Wohlergehen des einzelnen nicht trennen kann von dem Glück und dem Wohlergehen des anderen; welche in dem anderen nicht denjenigen sieht, auf dessen Kosten man vorwärtskommen kann, sondern denjenigen, dem man helfen muß. Wird die Liebe in der Seele geboren, dann wird der Mensch auch in der Außenwelt die schaffende Liebe sehen können."
Berlin, 29. September 1904 (GA 53)
auch in der Außenwelt die schaffende Liebe sehen können."
Rudolf Steiner
"Hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Mensch geglaubt, nur durch Kampf zur Vollkommenheit vorzudringen und dadurch den Kampf zum großen Weltgesetz gemacht, so müßte er jetzt lernen, das in seiner Seele auszubilden, was das Gegenteil des Kampfes ist: die Liebe, welche das Glück und das Wohlergehen des einzelnen nicht trennen kann von dem Glück und dem Wohlergehen des anderen; welche in dem anderen nicht denjenigen sieht, auf dessen Kosten man vorwärtskommen kann, sondern denjenigen, dem man helfen muß. Wird die Liebe in der Seele geboren, dann wird der Mensch auch in der Außenwelt die schaffende Liebe sehen können."
Berlin, 29. September 1904 (GA 53)
Leis auf zarten Füßen naht es,
vor dem Schlafen wie ein Fächeln:
Horch, o Seele, meines Rates,
laß dir Glück und Tröstung lächeln -:
Die in Liebe dir verbunden,
werden immer um dich bleiben,
werden klein und große Runden
treugesellt mit dir beschreiben.
Und sie werden an dir bauen,
unverwandt, wie du an ihnen, -
und, erwacht zu Einem Schauen,
werdet ihr wetteifernd dienen!
vor dem Schlafen wie ein Fächeln:
Horch, o Seele, meines Rates,
laß dir Glück und Tröstung lächeln -:
Die in Liebe dir verbunden,
werden immer um dich bleiben,
werden klein und große Runden
treugesellt mit dir beschreiben.
Und sie werden an dir bauen,
unverwandt, wie du an ihnen, -
und, erwacht zu Einem Schauen,
werdet ihr wetteifernd dienen!
Christian Morgenstern
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