Meine Aufgabe ist nicht, andern das objektiv Beste zu geben, sondern das Meine so rein und aufrichtig wie möglich.
Hermann Hesse
"In eurer Sehnsucht nach eurem übermenschlichen Selbst liegt euer Gutsein - und diese Sehnsuch lebt in jedem von euch.
Aber in manchen von euch ist diese Sehnsucht ein Wildwasser, das mit Ungestüm auf den Ozean zueilt und die Geheimnisse der Berghänge und die Lieder des Waldes mit sich führt."
Khalil Gibran
Aber in manchen von euch ist diese Sehnsucht ein Wildwasser, das mit Ungestüm auf den Ozean zueilt und die Geheimnisse der Berghänge und die Lieder des Waldes mit sich führt."
Khalil Gibran
Denn so wie die Liebe euch krönt,wird sie euch kreuzigen.
So wie sie euer Wachstum befördert,stutzt sie auch euren Wildwuchs.
Ebenso wie sie zu euren Gipfeln emporsteigt
Und eure zartesten Zweige liebkost,die im Sonnenlicht zittern,
Wird sie zu euren Wurzeln hinabsteigen uns sie
Erschüttern in ihrem Erdverhaftetsein.
Wie Garben sammelt sie euch und drückt sich euch
An die Brust.Sie drischt euch, um euch zu entblöβen.
Sie siebt euch, um euch von eurer Spreu zu befreien.
Sie mahlt euch blütenweiβ.
Sie knetet euch, bis ihr geschmeidig seid;
Und dann überantwortet sie euch ihrem heiligen Feuer,
Damit ihr heiliges Brot für Gottes heiliges Festmahl werdet.
All das wird die Liebe euch antun, damit ihr die Geheimnisse
Eures Herzens erkennt und in diesem Erkennen
Zu einem Bruchteil vom Herzen des Lebens werdet.
Solltet ihr aber aus Angst nur den Frieden der Liebe
Und die Freude der liebe erstreben,
Dann ist es besser für euch, wenn ihr eure Blöβe bedeckt
Und die Tenne der Liebe verlasst und hinaustretet in die Welt ohne Jahreszeiten,
Wo ihr lachen werdet, aber nicht all euer Lachen, und weinen, aber nicht all euer Weinen.
Khalil Gibran
(der Autor war mir bis 23.9.2015 unbekannt)
So wie sie euer Wachstum befördert,stutzt sie auch euren Wildwuchs.
Ebenso wie sie zu euren Gipfeln emporsteigt
Und eure zartesten Zweige liebkost,die im Sonnenlicht zittern,
Wird sie zu euren Wurzeln hinabsteigen uns sie
Erschüttern in ihrem Erdverhaftetsein.
Wie Garben sammelt sie euch und drückt sich euch
An die Brust.Sie drischt euch, um euch zu entblöβen.
Sie siebt euch, um euch von eurer Spreu zu befreien.
Sie mahlt euch blütenweiβ.
Sie knetet euch, bis ihr geschmeidig seid;
Und dann überantwortet sie euch ihrem heiligen Feuer,
Damit ihr heiliges Brot für Gottes heiliges Festmahl werdet.
All das wird die Liebe euch antun, damit ihr die Geheimnisse
Eures Herzens erkennt und in diesem Erkennen
Zu einem Bruchteil vom Herzen des Lebens werdet.
Solltet ihr aber aus Angst nur den Frieden der Liebe
Und die Freude der liebe erstreben,
Dann ist es besser für euch, wenn ihr eure Blöβe bedeckt
Und die Tenne der Liebe verlasst und hinaustretet in die Welt ohne Jahreszeiten,
Wo ihr lachen werdet, aber nicht all euer Lachen, und weinen, aber nicht all euer Weinen.
Khalil Gibran
(der Autor war mir bis 23.9.2015 unbekannt)
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Liebe,
wachsen,
Widerstand
Manche Menschen wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie da sind.
Manche Menschen wissen nicht, wie gut es ist, sie nur zu sehen.
Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich ihr Lächeln wirkt.
Manche Menschen wissen nicht, wie wohltuend ihre Nähe ist.
Manche Menschen wissen nicht, wie viel ärmer wir ohne sie wären.
Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind.
Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen
Autor mir unbekannt
Manche Menschen wissen nicht, wie gut es ist, sie nur zu sehen.
Manche Menschen wissen nicht, wie tröstlich ihr Lächeln wirkt.
Manche Menschen wissen nicht, wie wohltuend ihre Nähe ist.
Manche Menschen wissen nicht, wie viel ärmer wir ohne sie wären.
Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind.
Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen
Autor mir unbekannt
Ist nicht heilig mein Herz, schönren Lebens voll?
Warum achtetet ihr mich mehr,
Da ich stolzer und wilder,
Wortreicher und leerer war?
Ach!
Der Menge gefällt, was auf dem Marktplatz taugt,
Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen;
An das Göttliche glauben
Die allein, die es sind
Friedrich Hölderlin
Warum achtetet ihr mich mehr,
Da ich stolzer und wilder,
Wortreicher und leerer war?
Ach!
Der Menge gefällt, was auf dem Marktplatz taugt,
Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen;
An das Göttliche glauben
Die allein, die es sind
Friedrich Hölderlin
Verliebtheit ist eine duftende Blüte.
Betörend, zart und überaus schön.
Doch von kurzer Dauer -
ein Knoten bleibt zurück.
Er ist unscheinbar,
scheinbar langweilig
und wächst nur langsam...
Aber nur er kann in die
Frucht von Übermorgen
übergehen:
reife, vollsaftige Liebe!
Matthias Hesse
Betörend, zart und überaus schön.
Doch von kurzer Dauer -
ein Knoten bleibt zurück.
Er ist unscheinbar,
scheinbar langweilig
und wächst nur langsam...
Aber nur er kann in die
Frucht von Übermorgen
übergehen:
reife, vollsaftige Liebe!
Matthias Hesse
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Widerstand
Wer nichts weiß, liebt nichts.
Wer nichts tun kann, versteht nichts.
Wer nichts versteht, ist nichts wert.
Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch...
Je mehr Erkenntnis einem Dinge innewohnt, desto größer ist die Liebe...
Wer meint, alle Früchte würden gleichzeitig mit den Erdbeeren reif,
versteht nichts von den Trauben.
Paracelsus
Wer nichts tun kann, versteht nichts.
Wer nichts versteht, ist nichts wert.
Aber wer versteht, der liebt, bemerkt und sieht auch...
Je mehr Erkenntnis einem Dinge innewohnt, desto größer ist die Liebe...
Wer meint, alle Früchte würden gleichzeitig mit den Erdbeeren reif,
versteht nichts von den Trauben.
Paracelsus
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Zeit
WAS ES IST
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe.
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Erich Fried
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe.
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Erich Fried
L4A
2004-01-25 15:41:33
L= lernen
i= ich hintenan stellen
e= ehrlich sein
b= bereit zu verzeihen
e= es immer wieder zu versuchen
2004-01-25 15:41:33
L= lernen
i= ich hintenan stellen
e= ehrlich sein
b= bereit zu verzeihen
e= es immer wieder zu versuchen
sari
2004-01-13 19:48:48
doch... liebe ist schön
nur verwechseln viele menschen liebe mit besitzdenken...
wirkliche liebe ist völlig ohne ansprüche, ohne erwartungen
und kann auch, wenn nötig verzichten...
heisst, wenn ich einen menschen wirklich liebe, handele ich selbstlos...
auch wenn sich der partner für einen anderen menschen entscheidet...
2004-01-13 19:48:48
doch... liebe ist schön
nur verwechseln viele menschen liebe mit besitzdenken...
wirkliche liebe ist völlig ohne ansprüche, ohne erwartungen
und kann auch, wenn nötig verzichten...
heisst, wenn ich einen menschen wirklich liebe, handele ich selbstlos...
auch wenn sich der partner für einen anderen menschen entscheidet...
Die Liebe sprach...
Wer mich besitzen will
dem werd ich nie gehören
Wer mich kaufen will
dem werd ich durch die Finger rinnen
Wer mich benutzen will
dem werd ich nichts nutzen
Wer um mich spielen will
der wird mich verlieren
Wer sich berauscht an mir
der wird sich vergiften
Wer mir zu nah kommt
der wird sich verbrennen
Wer mich festhalten will
der wird mit leeren Händen bleiben
Wer um mich bettelt
dem wird noch das Letzte genommen
Wer mich sucht
der wird mich nie finden
Die Liebe sprach...
Wer mich liebt
nur liebt
ganz liebt
um meiner selbst willen
dem werd
ich gehören für immer
Copyritght by Sevillana www.sevillana.de
(mit herzlichem Dank an sie für Korrektur, Quellenangabe und ihre Erlaubnis ihr Gedicht auf meiner HP zu veröffentlichen!!!!)
Wer mich besitzen will
dem werd ich nie gehören
Wer mich kaufen will
dem werd ich durch die Finger rinnen
Wer mich benutzen will
dem werd ich nichts nutzen
Wer um mich spielen will
der wird mich verlieren
Wer sich berauscht an mir
der wird sich vergiften
Wer mir zu nah kommt
der wird sich verbrennen
Wer mich festhalten will
der wird mit leeren Händen bleiben
Wer um mich bettelt
dem wird noch das Letzte genommen
Wer mich sucht
der wird mich nie finden
Die Liebe sprach...
Wer mich liebt
nur liebt
ganz liebt
um meiner selbst willen
dem werd
ich gehören für immer
Copyritght by Sevillana www.sevillana.de
(mit herzlichem Dank an sie für Korrektur, Quellenangabe und ihre Erlaubnis ihr Gedicht auf meiner HP zu veröffentlichen!!!!)
Keins wie dein feines Ohr
Merkt was tief innen singt,
Was noch so schüchtern schwingt,
Was sich schon halb verlor.
Keins wie dein festes Wort
Sucht so bestimmt den Trost
In dem was wir erlost,
Des wahren Friedens Hort.
Keins wie dein fromm Gemüt
Bespricht so leicht den Gram...
Der eines Abends nahm
Was uns am Tag geglüht
Stephan George (1868-1933)
Merkt was tief innen singt,
Was noch so schüchtern schwingt,
Was sich schon halb verlor.
Keins wie dein festes Wort
Sucht so bestimmt den Trost
In dem was wir erlost,
Des wahren Friedens Hort.
Keins wie dein fromm Gemüt
Bespricht so leicht den Gram...
Der eines Abends nahm
Was uns am Tag geglüht
Stephan George (1868-1933)
Liebeslieder I
Als ich nachher von Dir ging
An dem großen Heute
Sah ich, als ich sehn anfing
Lauter lustige Leute.
Und seit jener Abendstund
Weißt schon, die ich meine
Hab ich einen schönern Mund
Und geschicktere Beine.
Grüner ist, seit ich so fühl
Baum und Strauch und Wiese
Und das Wasser schöner kühl
Wenn ich´s auf mich gieße.
Bert Brecht
Als ich nachher von Dir ging
An dem großen Heute
Sah ich, als ich sehn anfing
Lauter lustige Leute.
Und seit jener Abendstund
Weißt schon, die ich meine
Hab ich einen schönern Mund
Und geschicktere Beine.
Grüner ist, seit ich so fühl
Baum und Strauch und Wiese
Und das Wasser schöner kühl
Wenn ich´s auf mich gieße.
Bert Brecht
Du vermeinst, du fühlst dich einsam, weil du das Bedürfnis hast geliebt zu werden?Lerne Lieben, ohne etwas zu verlangen, Lieben um der Freude des Liebens willen (der wunderbarsten Freude der Welt), und du wirst nie mehr ohne Liebe sein müssen, auch dann nicht, wennn du dich einmal einsam fühlen wirst.
Autor mir unbekannt
Autor mir unbekannt
Pflichtbewußtsein ohne Liebe macht verdrießlich
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart
Wahrhaftigkeit ohne Liebe macht kritiksüchtig
Klugheit ohne Liebe macht betrügerisch
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerich
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch
Macht ohne Liebe macht grausam
Ehre ohne Liebe macht hochmütig
Besitz ohne Liebe macht geizig
Glaube ohne Liebe macht fanatisch
Lao tse
(Hoffnung ohne Liebe macht fatalistisch
Liebe ohne Liebe macht selbstverliebt?)
Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos
Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart
Wahrhaftigkeit ohne Liebe macht kritiksüchtig
Klugheit ohne Liebe macht betrügerisch
Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerich
Ordnung ohne Liebe macht kleinlich
Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch
Macht ohne Liebe macht grausam
Ehre ohne Liebe macht hochmütig
Besitz ohne Liebe macht geizig
Glaube ohne Liebe macht fanatisch
Lao tse
(Hoffnung ohne Liebe macht fatalistisch
Liebe ohne Liebe macht selbstverliebt?)
Wenn jeder Mensch alle Menschen liebte,
besässe jeder einzelne die Welt.
Schiller
....unsere Liebe ist manchmal noch so klein und hart und in sich abgeschlossen wie eine Eichel, die allein in der dunklen, kalten Erde liegt. Doch wenn sie durch alles Dunkle hindurchspürt, woher die Wärme und das Licht kommen, dann hat sie die Kraft durch alles Dunkle hindurch zu keimen, sich im Boden stärker zu verwurzeln um nach und nach der Sonne entgegen zu wachsen. Auch wenn man es der Eichel nicht so ohne weiteres ansieht: in ihr steckt eine große kraftvolle Eiche!
Für meine Liebe ist die alles durchdringende Sonne Christus. Wenn ich seine gegenwärtige Wärme und sein erhellendes wirk-lich zur Wahrheit führendesLicht spüre, dann kann einmal meine Liebe mindestens so groß werden wie Schiller es aus dem reinem Herzen eines Genies herausvorschwebte
besässe jeder einzelne die Welt.
Schiller
....unsere Liebe ist manchmal noch so klein und hart und in sich abgeschlossen wie eine Eichel, die allein in der dunklen, kalten Erde liegt. Doch wenn sie durch alles Dunkle hindurchspürt, woher die Wärme und das Licht kommen, dann hat sie die Kraft durch alles Dunkle hindurch zu keimen, sich im Boden stärker zu verwurzeln um nach und nach der Sonne entgegen zu wachsen. Auch wenn man es der Eichel nicht so ohne weiteres ansieht: in ihr steckt eine große kraftvolle Eiche!
Für meine Liebe ist die alles durchdringende Sonne Christus. Wenn ich seine gegenwärtige Wärme und sein erhellendes wirk-lich zur Wahrheit führendesLicht spüre, dann kann einmal meine Liebe mindestens so groß werden wie Schiller es aus dem reinem Herzen eines Genies herausvorschwebte
Bedingungslose Liebe?
Kann es das geben?
Liebe hat - für mich persönlich - immer mindestens eine Vor-Bedingung: die Liebe Gottes, d.h. der Ur-Quell der Liebe.
Keiner kann mehr Liebeskraft aufwenden, als er je von Gott (oder indirekt von ihm durch andere) bekommen hat.
Wenn "bedingungslos" nicht eigentlich "erwartungsfrei" meint, ist das viele Reden von "bedingunsloser Liebe" in meinen Augen eine Lieblosigkeit gegenüber der Liebe.
Um lieben zu können, halte ich es für wesentlicher, die Liebe zu lieben als sich selbst zu lieben.
Zumal unter einem gewissen Gesichtspunkt das "sich selbst lieben" doch eigentlich nur bedeuten kann, dass man das, was man von anderen geschenkt bekommen hat, sich selbst nochmals schenkt.
Vielleicht wird hier oftmals "sich selbst lieben" mit nüchtern-angemessener Selbstachtung verwechselt...
Leider hat die ungenaue Übersetzung der Bibel den Satz hervor gebracht: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Richtiger wäre wohl: "Liebe deinen Nächsten als dich selbst"
Du. Du bist Teil meines Schicksals. Wie sollte ich mein Schicksal lieben lernen, wenn ich dich nicht lieben lernte als wenn Du ich wäre?
Liebe hat - für mich persönlich - immer mindestens eine Vor-Bedingung: die Liebe Gottes, d.h. der Ur-Quell der Liebe.
Keiner kann mehr Liebeskraft aufwenden, als er je von Gott (oder indirekt von ihm durch andere) bekommen hat.
Wenn "bedingungslos" nicht eigentlich "erwartungsfrei" meint, ist das viele Reden von "bedingunsloser Liebe" in meinen Augen eine Lieblosigkeit gegenüber der Liebe.
Um lieben zu können, halte ich es für wesentlicher, die Liebe zu lieben als sich selbst zu lieben.
Zumal unter einem gewissen Gesichtspunkt das "sich selbst lieben" doch eigentlich nur bedeuten kann, dass man das, was man von anderen geschenkt bekommen hat, sich selbst nochmals schenkt.
Vielleicht wird hier oftmals "sich selbst lieben" mit nüchtern-angemessener Selbstachtung verwechselt...
Leider hat die ungenaue Übersetzung der Bibel den Satz hervor gebracht: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Richtiger wäre wohl: "Liebe deinen Nächsten als dich selbst"
Du. Du bist Teil meines Schicksals. Wie sollte ich mein Schicksal lieben lernen, wenn ich dich nicht lieben lernte als wenn Du ich wäre?
Es ist bemerkenswert, daß wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am wenigsten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles entfaltet, das Nächste, das lange bekannte. Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem Bildnis.
Max Frisch
Max Frisch
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